Die Fussball-Schweiz wird am Samstagabend gebannt nach Bern blicken. Meister gegen Ex-Meister, Tabellenzweiter gegen Spitzenreiter, YB gegen Zürich.
Fans fiebern dem Duell schon länger entgegen. Je näher der Anpfiff rückt, desto mehr dürften Vorfreude und Nervosität auch bei den Protagonisten wachsen. «Das Stadion ist seit über einer Woche ausverkauft. Die Anspannung wird darum sicher etwas höher sein als sonst», sagt YB-Mittelfeldspieler Sandro Lauper.
Die Berner empfangen am Mittwoch im Rahmen der Champions League den Titelhalter Manchester City. Das Rendezvous mit dem Giganten ist beim Team von Coach Raphael Wicky (noch) nicht Gesprächsthema Nummer eins – was zeigt, wie wichtig das Kräftemessen mit dem FCZ ist.
Die Saison ist jung und der FCZ muss seine Form erst noch bestätigen.
Dass sich die Zürcher in bemerkenswerter Verfassung befinden, kommt für Wicky «nicht überraschend. Die Mannschaft ist gut eingespielt und ist offensiv wie defensiv sehr ausgeglichen. Sie zieht ihr Spiel jedes Wochenende durch, egal, wie der Gegner heisst», sagt der 46-Jährige, der offenbar die gleiche Strategie verfolgt, wenn er anhängt: «Wir haben grosses Vertrauen in uns selbst und werden auf unsere Stärken setzen.»
Wenn das gelinge, «sind wir in der Schweiz die Besten», so Lauper. Dass die in dieser Saison noch ungeschlagenen Zürcher nur so vor Selbstvertrauen strotzen, bereitet dem 26-Jährigen kein Kopfzerbrechen. «Die Saison ist noch jung und sie müssen diese Form zuerst noch bestätigen.»
FCZ-Coach Henriksen: «Das wird fantastisch»
Der FCZ betritt den Kunstrasen im Wankdorf zwar als Tabellenführer, in den letzten neuneinhalb Jahren erfolgte in der Meisterschaft jedoch nur ein Auswärtssieg in der Hauptstadt (2:1 im März 2022). Diese Statistik lässt Trainer Bo Henriksen kalt, stattdessen hebt er eine andere hervor: «In den letzten drei Spielen gegen YB haben wir nie verloren.»
Ganz unabhängig jeglicher Bilanzen herrscht beim 48-jährigen Dänen Vorfreude pur. «Die beiden besten Mannschaften der Schweiz treffen vor 32'000 Fans aufeinander – das wird fantastisch. Ich kriege Gänsehaut, wenn ich nur schon darüber spreche.»
Dennoch wolle man nicht nach Bern gehen, «um Teil einer Show zu sein. Wir fahren dahin, um die drei Punkte zu holen», so Henriksen, der seit ziemlich genau einem Jahr das FCZ-Traineramt innehat. «Wir verfügen über einen guten Gameplan; wir haben Respekt, aber keine Angst. Das ist das Wichtigste, um erfolgreichen Fussball zu spielen.»
