In der Super League ist das letzte Saison-Drittel angebrochen, am Wochenende steht die 26. von 36 Runden auf dem Programm. Während die Frage nach dem Meister längst beantwortet ist (Spoiler: Die Antwort lautet Young Boys), ist hinter Rang 1 Hochspannung angesagt.
Das zweitplatzierte Servette und GC auf Rang 7 sind bloss durch fünf Punkte getrennt. Auch der FCZ (8.) und selbst Winterthur (9.) dürfen sich noch Chancen auf einen Europacup-Platz Ende Saison ausrechnen.
Dem Cupsieger winkt die Europa League
Bei so vielen Kandidaten für das internationale Geschäft ist ein Blick auf die Europacup-Ausgangslage lohnenswert. Der Schweiz auf Rang 14 der Uefa-Fünfjahreswertung stehen Ende der Saison 2022/23 wieder fünf statt wie zuletzt vier europäische Startplätze zu. Diese werden wie folgt verteilt:
- Der Schweizer Meister steigt in der 3. Quali-Runde zur Champions League ein und muss für den Einzug in die Gruppenphase zwei Runden überstehen.
- Der Zweitplatzierte muss in der CL-Quali bereits in der 2. Runde ran und zum Einzug in die Gruppenphase drei Runden siegreich gestalten.
- Den Teams auf den Rängen 3 und 4 ist je ein Platz in der 2. Quali-Runde für die Conference League sicher. Sie müssen drei Duelle gewinnen, um in die Gruppenphase einzuziehen.
- Ebenfalls ein Platz im Europacup steht für den Schweizer Cupsieger bereit. Er darf in den Playoffs zur Europa League einsteigen und qualifiziert sich mit einem Weiterkommen für die Gruppenphase. Bei einem EL-Out wäre dem Team die Teilnahme an der Conference League sicher.
Da die Young Boys nicht nur unaufhaltsam auf Meisterkurs sind, sondern auch im Cup-Halbfinal (gegen Basel) stehen, ist das Double für die Berner ein durchaus realistisches Szenario. In diesem Fall dürfte sich auch der Fünftplatzierte in der Super League im Europacup versuchen.
Bislang war es so, dass in diesem Szenario der Super-League-Dritte die Playoffs zur Europa League bestritt und die Equipen auf den Rängen 4 und 5 in der Conference-League-Quali antraten. «Wir haben keine Anzeichen von der Uefa, dass diese Praxis geändert wurde», sagt Philippe Guggisberg, Chef Kommunikation bei der Swiss Football League, auf Anfrage.
EL-Playoffs = Europacup-Gruppenphase
Es ist freilich auch möglich, dass der Cupsieg an Basel, Servette oder Lugano geht und der Pokal-Gewinner am Ende der Saison auch in den Top 4 der Super League steht. Dann wäre es nach heutigem Stand so, dass der Cupsieger jeweils im höher gewichteten Wettbewerb antreten muss/darf.
Sprich: Holt der Tabellen-Zweite den Cup, tritt er in der CL-Quali an und der Drittplatzierte steigt in die EL-Playoffs auf (anstatt Conference-League-Quali). Holt hingegen der Dritt- oder Viertklassierte den Pokal, würde er in der Europa League und nicht in der Conference League antreten.
So oder so ist der Cupsieg – respektive die damit verbundene Teilnahme an den EL-Playoffs – ein erstrebenswertes Ziel. Denn nur so ist die Teilnahme an einer Europacup-Gruppenphase garantiert (nämlich in der Conference League).