- Lugano setzt sich am 21. Spieltag der Super League zuhause dramatisch mit 3:2 gegen Sion durch.
- Der Siegtreffer des Leaders fällt erst in der 94. Minute nach einem umstrittenen Penalty-Entscheid.
- Dank dem Dreier baut Lugano den Vorsprung an der Tabellenspitze zumindest bis am Sonntag auf 4 Punkte aus.
- YB feiert in Lausanne den 1. Sieg unter Trainer Giorgio Contini, Servette und GC teilen sich die Punkte.
Penalty oder nicht – das ist hier die Frage. Im Cornaredo liefen bereits die letzten Sekunden, als das Heimteam nach einem Eckball einen Elfmeter forderte. Ein Schuss von Mattia Bottani war an den angelegten Unterarm von Sion-Verteidiger Federico Barba geprallt. Diese Szene führte jedoch zurecht nicht zum Penalty.
Und doch wurde Schiedsrichter Alessandro Dudic beim nächsten «Unterbruch» nach besagtem Eckball vom VAR zum Bildschirm gebeten. Grund: Die Eckball-Flanke touchierte den Arm von Mouchcine Bouriga, was in Real-Geschwindigkeit zumindest auf dem Feld keiner der Protagonisten bemerkte. Tatsächlich war diese Berührung in einem Zweikampf aus Sicht der Regelhüter strafbar genug, um tief in der Nachspielzeit doch noch auf den Penaltypunkt zu zeigen. Anto Grgic übernahm die Verantwortung und versenkte den Ball souverän zum 3:2-Endstand in die Maschen.
Während sich die Luganesi – Trainer Mattia Croci-Torti inklusive – ausgiebig über ihr spätes Glück freuten, herrschte auf der Gegenseite Ungläubigkeit und grosser Frust. Doch alle Reklamationen der Sittener nützten nichts und so mussten die Walliser den Platz trotz guter Leistung mit leeren Händen verlassen.
Sion-Effizienz bleibt unbelohnt
Dabei wäre ein Punktgewinn für die Gäste nicht unverdient gewesen. Lugano hatte über die volle Distanz gesehen zwar mehr Spielanteile, Sion hielt jedoch gut mit und bewies auch grosse Moral. Ein äusserst unglückliches Eigentor des ehemaligen Lugano-Verteidigers Kreshnik Hajrizi brachte den Aufsteiger in der 82. Minute auf die Verliererstrasse. Sions Reaktion auf das 1:2 liess jedoch nicht lange auf sich warten: Joker Dejan Sorgic stellte in der 88. Minute auf 2:2.
In der 1. Halbzeit waren es die Sittener gewesen, die zuerst trafen. Anton Mirantschuk fand mit einem platzierten Volley ins weite Eck einen Weg vorbei an Amir Saipi (15.). Shkelqim Vladi gelang 10 Minuten später der 1:1-Ausgleich.
So geht's weiter
Dank dem Last-Minute-Sieg bleibt Lugano mit Sicherheit auch nach der 21. Runde Leader der Super League. Die Tessiner bauten ihren Vorsprung auf die ersten Verfolger Basel und Luzern auf 4 respektive 5 Zähler aus. Sowohl der FCB als auch der FCL stehen erst am Sonntag im Einsatz.
Für Sion, das nun bei 3 Niederlagen in Serie steht, geht es am Dienstag mit einem Heimspiel gegen Servette weiter. Lugano bekommt es in der englischen Woche am Mittwoch auswärts mit St. Gallen zu tun.