Fünf Aluminiumtreffer, vier Tore, vier Platzverweise. Es ging heiss her beim 2:2 zwischen Sion und dem FC St. Gallen. Noah Yannick hatte den Ostschweizern mit einem Traumtor den Punkt gesichert. Weil sich Sion-Goalie Timothy Fayulu und FCSG-Stürmer Willem Geubbels tief in der Nachspielzeit jeweils zu einer Tätlichkeit hatten hinreissen lassen, wurde die laufende Partie unterbrochen. Und folglich zählte das vermeintliche 3:2 der Sittener auch nicht. Was wiederum Sportchef Barthélémy Constantin und Co-Trainer Benjamin Bertrand derart enervierte, dass auch die beiden Staff-Mitglieder die rote Karte sahen.
Keine Woche später kommt es zur Reprise im hitzigen Direktduell. Bei der Neuaustragung des Ost-West-Gipfels muss der FCSG auf seinen Topstürmer Geubbels verzichten, Sion auf Stammgoalie Fayulu – aus den eingangs beschriebenen Gründen. Die Fans im Kybunpark dürfte am Samstagabend bei kühlen Temperaturen abermals ein heisser Tanz erwarten.
Das Ost-West-Duell ist ein Krisengipfel
Zumal beide Teams auch dringend auf Punkte angewiesen sind. St. Gallen steht inklusive Conference League bei nun 7 Partien ohne Sieg. Die Dreifach-Belastung hinterlässt schon früh ihre Spuren bei den «Espen». Musa Nuhu und Betim Fazliji fehlen der Defensive mit Kreuzbandrissen seit langem. Albert Vallci schlägt sich immer wieder mit kleineren Blessuren herum. Und mit Isaac Schmidt verliess der Top-Aussenverteidiger den FCSG in Richtung Leeds United.
Doch auch Sion ist in einer Baisse. Nach einem ausserordentlichen Saisonstart, bei dem der Aufsteiger drei der ersten vier Spiele gewann, folgte der Einbruch. Von den folgenden acht Ligaspielen gewannen die Walliser keines mehr. Neben Fayulu müssen die Sittener auch ohne Théo Bouchlarhem auskommen. Er flog gegen den FCZ vom Feld (0:2).
Prinzip Super League: Alles ist möglich
Diesen bescheidenen Vorzeichen zum Trotz dürfte der Kybunpark dennoch einmal mehr gut gefüllt sein. Dem Heimteam dürfte dies Mut machen, verlor man in dieser Saison zuhause doch erst einmal (2:3 gegen Luzern). Sion seinerseits ist mit drei in der Fremde errungenen Zählern das zweitschlechteste Auswärtsteam. Dahinter folgt nur noch Winterthur, das einen Punkt auswärts holte. Und zwar in der letzten Runde – beim FC St. Gallen. In der Ostschweiz gilt also am Samstagabend wie so oft in der Super League: Alles ist möglich.