Die Batterien sind aufgeladen, die Energie ist zurück: Alex Frei versucht sich nach dem Aus bei seinem Herzensklub Basel wieder eine Stufe tiefer und folgt bei Challenge-League-Klub Aarau als Trainer auf Boris Smiljanic.
Etwas Bitterkeit über die Entlassung beim FCB schwingt noch mit, wenn Frei auf seinen Leistungsausweis zurückblickt. «Als ich bei Basel gehen musste, waren wir 6 Punkte hinter dem Zweiten, hatten in der Conference League überwintert und standen im Cup-Viertelfinal. Es gibt Situationen, die du als Trainer akzeptieren musst. Ich bin glücklich, jetzt hier bei Aarau zu sein», sagt er.
Aus der Vergangenheit gelernt
Seit 2015 fristet der Klub, der einst als «unabsteigbar» galt, sein Dasein in der zweithöchsten Spielklasse. Mittlerweile müsste das Label eher «unaufsteigbar» heissen. Mehrmals stand man sehr nahe an der Rückkehr ins Oberhaus. Vor einem Jahr war unter anderem Frei Spielverderber, der mit Winterthur auf Kosten der Aargauer aufstieg. Aarau schaffte trotz bester Ausgangslage nicht einmal mehr den Sprung in die Barrage. In der letzten Saison fehlten 3 Punkte auf Lausanne-Ouchy und die Entscheidungsspiele um die Promotion.
Man wird von mir nicht hören, dass das Ziel der Aufstieg ist.
Vielleicht auch aufgrund der negativen Erfahrungen meidet man das A-Wort auf dem Brügglifeld tunlichst. «Man hat in der Vergangenheit immer ein bisschen vom Aufstieg geredet und es hat nicht geklappt. Je mehr du von etwas redest, desto weniger wird es eintreffen», findet Frei. Er wolle mit guten Resultaten eine Euphorie entfachen. «Man wird von mir aber nicht hören, dass das Ziel der Aufstieg ist.»
Sion als Aufstiegsfavorit Nummer 1?
Nach der Übergangssaison mit zwei direkten Aufsteigern und einem Barrage-Teilnehmer präsentiert sich die Situation nun auch wieder anders: Nur das erstplatzierte Team schafft direkt den Sprung in die Super League. Und mit Sion hat Aarau einen sehr starken Konkurrenten.
Er passt von der Art und der Einstellung her gut zu uns.
Aufbruchstimmung herrscht natürlich trotzdem. Mit Markus Mahler ist auch ein neuer Präsident am Ruder. Der Klub hat sich das Etikett eines «ambitionierten Vertreters der Challenge League» umgehängt, der sich die Förderung von jungen Spielern auf die Fahnen geschrieben hat. Auch deshalb habe man sich für Frei als neuen Trainer entschieden, erklärt Sandro Burki.
«Er kann sie weiterbringen und entwickeln. Er passt von der Art und der Einstellung her gut zu uns», so der FCA-Sportchef. Die Sympathie beruht auf Gegenseitigkeit: «Ich habe gerne das Bodenständige, Klubs, die den Fussball schmecken und leben. Diese Attribute sind in Aarau vorhanden. Das kann ideal passen», gibt Frei die Blumen zurück.