Kaly Sène steht sinnbildlich für den bemerkenswerten Aufschwung von Aufsteiger Lausanne-Sport. Die Waadtländer haben seit einem Monat nicht mehr verloren und in den letzten 6 Partien 4 Siege und 2 Unentschieden eingefahren. Massgeblichen Anteil daran hatte Sène mit seinen 6 Toren plus noch einer Torvorlage. Nach Jonathan Okita (FC Zürich, 8 Treffer) ist er mit 7 Goals der treffsicherste Spieler der Super League.
Dass der 22-jährige Senegalese so einschlägt, verwundert nicht wirklich. Bereits in der Saison 2021/22 demonstrierte der frühere Nachwuchsspieler von Juventus Turin, welch grosses Potenzial in ihm schlummert. Ausgeliehen vom FC Basel erzielte er für GC in 26 Spielen 10 Tore – darunter ein besonders sehenswertes – und avancierte in Zürich zum Publikumsliebling.
Das Missverständnis mit Basel
Als GC-Spieler traf er in dieser Spielzeit auch auf seinen Stammklub Basel. Prompt netzte er im März 2022 im zweiten Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Team ein – etwas, das ihm noch weitere Male gelingen sollte. Trotz seiner beeindruckenden Leistungen bei den Grasshoppers erhielt Sène in der vergangenen Spielzeit beim FCB keine Chance. Wettbewerbsübergreifend kam er nur auf 188 Spielminuten, ein Tor gelang ihm dabei nicht.
Über den FC Basel spricht Sène nicht mehr gerne, er lässt die früheren Zeiten lieber ruhen. Ein wenig Einblick in seine Gedanken gewährt er dennoch: «Aus der Vergangenheit weiss ich: Alle Dinge, die passierten, mussten so passieren – auch wenn es im ersten Moment schwierig war, dies zu akzeptieren.»
Auch gegen «alte Liebe» GC mit Torerfolg?
Sène richtet seinen Fokus lieber auf das Hier und Jetzt, das äusserst vielversprechend aussieht. Seit Juli steht er fest bei Lausanne-Sport unter Vertrag. Zu Beginn brauchte das Team von Ludovic Magnin wie auch Sène selbst etwas Eingewöhnungszeit, aber mittlerweile läuft es. Die Waadtländer sind auf Rang 7 und damit der stärkste Aufsteiger.
Zweimal traf Sène in dieser Saison auf den FCB. Die Ausbeute: 2 Siege und dabei 3 Tore sowie eine Vorlage. Obwohl ihn dies zufriedenstellt, verdeutlicht er: «Ich spiele gegen Basel so wie gegen jeden anderen Klub auch.» Und wenn Lausannes Nummer 9 so weitermacht wie zuletzt, dann können sich die ehemaligen Weggefährten bei GC am Samstagabend warm anziehen – nicht nur wegen den erwarteten eisigen Temperaturen.