Über eines muss man sich im Klaren sein: Worauf auch immer sich die Vertreter der 20 Klubs der Super und Challenge League am Montag an einer ausserordentlichen Generalversammlung in Bern einigen, die Entwicklung der Corona-Pandemie sowie die Massnahmen der Behörden können jeden Entscheid jederzeit obsolet machen.
Auch die Konferenz der Uefa vom Dienstag mit ihren Mitgliedsverbänden ist mitentscheidend. Hält der europäische Verband an der Durchführung der EM-Endrunde vom 12. Juni bis 12. Juli fest, hätte dies wohl den Abbruch der Schweizer Meisterschaft zur Folge. Die restlichen 13 Runden könnten kaum zwischen dem 1. und 31. Mai gespielt werden.
Es ist weiterhin das klare Ziel, die Saison im Sommer zu Ende zu spielen.
Doch dass die Uefa ihre EM zum geplanten Termin durchführt, erwartet niemand mehr. Deshalb wollen die Schweizer Klubs am Montag die Frage beantworten, ob und wie die Saison zu Ende gespielt werden kann, falls sich die Lage rund um die Ausbreitung des Coronavirus in Europa in der zweiten Hälfte des Aprils entspannt. Zumindest so weit, dass Geisterspiele wieder möglich wären.
«Es ist weiterhin das klare Ziel, die Saison im Sommer zu Ende zu spielen», schrieb die Swiss Football League (SFL) am Freitag in einer Mitteilung. Auf den ersten Blick ist das möglich. 13 Termine (plus Cup) liessen sich von Anfang/Mitte Mai bis Ende Juni wohl finden.
Viele Szenarien möglich
Doch auf den zweiten Blick ist die Sache komplizierter. Je nach kantonalen Beschlüssen dürfen Sportklubs bis Ende April nicht nur keine Wettbewerbe austragen, sondern ist es ihnen auch untersagt, Mannschaftstrainings abzuhalten. Also könnten die Teams frühestens am 1. Mai wieder mit dem Aufbautraining beginnen. Seriös gerechnet, wäre die Wiederaufnahme der Meisterschaft somit erst gegen Ende Mai möglich.
Und wenn man sich genügend Zeit geben würde, um die Corona-Pandemie durchzustehen und die Saison erst im Spätsommer zu beenden? Das hätte ein vertragliches Chaos zur Folge. Viele Verträge von Spielern laufen Ende Juni aus. Leihspieler gehören ab dem 1. Juli wieder ihrem ursprünglichen Verein.