Überraschend deutlich haben sich die 20 Super- und Challenge-League-Klubs am Freitag für eine Modusänderung ausgesprochen. SRF hat die Reaktionen von vier Exponenten der sportlichen Leitungen, darunter Befürworter und Gegner der Reform, eingefangen:
Stefan Wolf, Präsident FC Luzern
«Ein sportlicher Wettbewerb soll über die ganze Meisterschaft dauern und nicht am Ende durch ein paar Spiele entschieden werden. Es war eine sehr klare Sache, damit mussten wir rechnen. Wir haben uns gegen die Playoffs positioniert, akzeptieren aber den Entscheid und schauen vorwärts. Noch gibt es viele Unsicherheiten und sicherheitstechnische Aspekte, die die Arbeit nicht einfacher machen.»
Barthélémy Constantin, Sportchef FC Sion
«Die Modusänderung ist sehr wichtig für den Schweizer Fussball und die Attraktivität der Meisterschaft. Mit dem Eishockey haben wir in der Schweiz ein gutes Beispiel dafür. Dass die Qualifikation langweilig wird, glaube ich nicht. Für uns war der Entscheid klar und wir sind sehr zufrieden damit, hoffentlich können sich auch die anderen Klubs damit abfinden.»
Philipp Bonorand, Präsident FC Aarau
«Weil sich in der Öffentlichkeit nur die Gegner der Reform gemeldet hatten, rechneten wohl viele mit einem anderen Ausgang, aber aus der Innenansicht war der Entscheid so zu erwarten. Auch wir haben uns Gedanken über die Playoffs gemacht, da gibt es durchaus berechtigte Argumente dagegen. Als Vertreter der Challenge League sind wir aber der Mehrheit der Super-League-Klubs gefolgt.»
Andres Gerber, Präsident FC Thun
«Die Aufstockung hat Auswirkungen auf die Attraktivität der Challenge League, weil zwei gute Klubs aufsteigen werden. Die Liga war in den letzten zwei Jahren im Aufwind, und dieser Trend wird jetzt gestoppt. Ich habe vollstes Verständnis für den Entscheid und bin positiv gestimmt, aber für die Challenge League ist es schade.»
YB äussert sich nur schriftlich
Nicht vor die Kamera treten wollten die Young Boys. Die Berner, die sich vor der Generalversammlung gegen die Änderungen positioniert hatten, äusserten sich auf der Klub-Homepage schriftlich zum Entscheid, wonach die Reform «natürlich akzeptiert» werde.
St. Gallen-Trainer Peter Zeidler gab im Rahmen der Pressekonferenz vor dem letzten Saisonspiel gegen Lausanne ein Statement ab. Von einer Revolution wollte der Deutsche nicht sprechen. «Es wird anders sein, aber da ist auch der Reiz des Neuen. Für mich wird immer noch die beste Mannschaft Meister.»