Noch zu Beginn des Jahres rieben sich viele Schweizer Fussballfans verdutzt die Augen und fragten sich, ob Lausanne-Sport tatsächlich zum ernsthaften Kreis der Titelanwärter in der Super League aufgestiegen ist.
Und dies mit gutem Grund: Die Waadtländer hatten von der Nationalmannschaftspause im Oktober bis Weihnachten nämlich 8 von 10 Partien gewonnen und waren nach dem deutlichen 4:1-Sieg in Lugano zum Jahresabschluss bis auf einen Punkt an den damaligen Leader aus dem Tessin herangerückt.
Einbruch im neuen Jahr
Im neuen Jahr hat sich dies aber drastisch geändert. Nachdem das Team von Ludovic Magnin die erstmalige Tabellenführung gegen Luzern trotz Chancenplus knapp verpasst hatte, ging es steil bergab. Lediglich 2 Siege aus 11 Super-League-Partien seit dem Restart sprechen eine deutliche Sprache.
In der Tabelle stürzten die Lausanner auf Platz 7 ab und liegen inzwischen schon 5 Punkte hinter dem FCZ auf Rang 6. Diese Klassierung ist nötig, um sich für die Championship Group zu qualifizieren. Nun kommt es zum Direktduell.
Entgegengesetzte Formkurven
Wenn Lausanne also noch ein Wort um die europäischen Plätze mitreden will, muss gegen den direkten Konkurrenten dringend ein Sieg her. Denn danach stehen in der 1. Meisterschaftsphase der Super League nur noch 3 Spieltage auf dem Programm.
Dieses Unterfangen dürfte jedoch schwierig werden. Die Formkurve des FCZ in dieser Saison ist nämlich beinahe konträr zu jener bei Lausanne. Nach einem starken Start folgte der Einbruch gegen Ende des Jahres. Doch jüngst hat man sich wieder gefangen. Von den letzten 5 Super-League-Partien gewann das Team von Ricardo Moniz deren 4.
Vieles spricht für den FCZ
Unter anderem dank dem umstrittenen Neuzugang Steven Zuber zeigt sich der FCZ wieder spielfreudiger. Auf der anderen Seite kam bei Lausanne auch noch grosses Pech zur schlechten Form dazu. Topskorer Alvyn Sanches riss sich ausgerechnet bei seinem Nati-Debüt das Kreuzband und wird den Rest der Saison verpassen. Und mit Kaly Sène fehlt in der Offensive eine weitere Stütze wegen einer Gelbsperre.
In den beiden bisherigen Duellen der Saison konnte sich jeweils das Heimteam durchsetzen. Der FCZ siegte im August mit 2:0 und Lausanne im Dezember gar mit 3:0. Es spricht also vieles für den FCZ, der das Polster auf den direkten Konkurrenten mit einem Sieg auf 8 Punkte ausbauen und mit der Championship Group planen könnte.
Falls die Westschweizer den Anschluss verlieren sollten, haben sie mit dem Cup im Vergleich zum FCZ aber immerhin noch eine 2. Chance, sich für das internationale Geschäft zu qualifizieren. Im Halbfinal trifft man am 27. April (ebenfalls live bei SRF) auf den FC Basel.