Er war der Mann des Spiels zwischen dem FC Zürich und dem FC St. Gallen: Jean-Pierre Nsame. Der Kameruner, der schon so manches Super-League-Spiel entscheidend geprägt hat, war auch im Letzigrund nicht zu stoppen. Fünf Minuten nach seiner Einwechslung traf er zum 1:1, nur sechs Minuten später legte er einen zweiten Treffer nach.
Es waren Nsames Tore Nummer 110 und 111 in der Super League. Gewöhnlich waren sie aber dennoch nicht. Zum einen waren es seine ersten Tore nach der Rückkehr in die Schweiz. Nach einem unglücklichen Abstecher zu Como und einem ebenso misslungenen Abenteuer in Polen bei Legia Warschau ist der 31-Jährige nach einem Jahr zurück.
Zum anderen waren es auch Nsames erste Treffer für den FC St. Gallen im dritten Einsatz. Nach 109 Toren für YB jubelte er nun für einen anderen Schweizer Klub und stellte dabei zusätzlich einen Rekord auf – 111 Super-League-Tore hatte vor ihm nur Marco Streller erzielt.
Mit Streller gleichgezogen
Dass er den einstigen FCB-Stürmer überholen wird, scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Damit würde Nsame zum einzigen Rekordtorschützen seit Einführung der Super League 2003 avancieren. Der Rekord für die meisten Tore insgesamt in der seit 1933 stattfindenden Schweizer Meisterschaft scheint allerdings unerreichbar.
Diesen hält der einstige Servettien Jacques «Jacky» Fatton mit 273 Treffern (zwischen 1944 und 1963), gefolgt von der YB-Legende Eugen «Geni» Meier (247 Tore zwischen 1951 und 1965) und dem langjährigen Basler Josef «Seppe» Hügi (245 zwischen 1942 und 1963).
Berner Freude?
Obwohl Nsame mittlerweile nicht mehr für YB stürmt, dürften sich auch die Berner Fans zumindest kurzzeitig über die Erfolge des Kameruners gefreut haben. Denn mit dem 1:1 von St. Gallen beim FCZ rutschte YB zum ersten Mal in dieser Saison in die Top 6.
Allerdings nur für wenige Minuten – denn mit dem 2:1 schoss der Rückkehrer die «Espen» in der Tabelle wieder nach oben und sein alter Klub fiel zurück. Also doch keine Schützenhilfe Nsames für die alte Liebe.