- Am 3. Spieltag der Super League kommt St. Gallen bei Lausanne-Sport zu einem verrückten 4:3-Sieg.
- Schmidt bringt die zum 4. Mal in Folge siegreichen Ostschweizer mit einem Traumtor nach 53 Sekunden in Front.
- Lausannes Aufholjagd mit zwei späten Toren zum 3:4-Anschluss bleibt letztlich unvollendet.
3 Siege in Serie – darunter 2 in der Conference-League-Quali – hatte es für St. Gallen und seinen neuen Trainer Enrico Maassen zuletzt abgesetzt. Eine Woche nach dem 4:0 gegen YB starteten die Ostschweizer in Lausanne erwartungsgemäss schwungvoll und mit viel Selbstvertrauen.
52 Sekunden waren im Stade de la Tuilière gespielt, da fasste sich Isaac Schmidt nach einer Ecke aus 25 Metern ein Herz. Der Verteidiger traf die Kugel wunderbar, via Pfosten landete der Volley im Netz. Ein Traumtor zum frühen 1:0.
Spektakel pur in Hälfte 1
Bei diesem ohnehin schon spektakulären Start blieb es nicht. Was die Mannschaften vor allem in den ersten 10 Minuten den Zuschauern boten, war etwas vom Kurzweiligsten in dieser Saison.
- 5. Minute: Chadrac Akolo versucht sein Glück mit einem Schuss aus 20 Metern, ähnlich der Position von Schmidts Führungstor. Lausanne-Goalie Karlo Letica pariert stark.
- 6. Minute: Nach einer Flanke von Morgan Poaty steigt Lausannes Abwehrchef Noë Dussenne in der Mitte hoch, FCSG-Keeper Lawrence Ati Zigi reagiert mit einer Glanztat.
- 8. Minute: Alvyn Sanches kriegt den Ball im Strafraum. Gleich nach seiner Ballannahme scheitert er mit einem Aussenrist-Versuch an Zigi.
Nach kurzem Durchatmen folgte in der 20. Minute der nächste Aufreger: Einen Freistoss von Bastien Toma wehrte Sanches im eigenen Strafraum unnötig mit dem Ellbogen ab – Schiedsrichter Nico Gianforte entschied sofort auf Strafstoss. Diesen verwandelte Willem Geubbels souverän in die rechte obere Ecke zum 2:0.
Das liess die Equipe von Trainer Ludovic Magnin nicht auf sich sitzen. Nachdem die Lausanner in der 26. Minute nach einem Lattentreffer von Kévin Mouanga noch Pech bekundet hatten, durften sie 10 Minuten später jubeln. Vor Zigis Tor herrschte nach einem harten Foul an Sanches ein wildes Durcheinander, Olivier Custodio zog einfach mal ab. Via St. Gallens Verteidiger Chima Okoroji und Pfosten ging die Kugel ins Tor – 1:2 (37.).
Cissé entscheidet scheinbar
Die Gäste wussten nun wiederum, dass sie eine Schippe drauflegen müssen, wenn es etwas mit dem 4. Sieg in Serie werden sollte. 6 Minuten nach Wiederanpfiff hatte Geubbels auf seiner Seite zu viel Platz. Sein Zuspiel in den Strafraum gelangte via Christian Witzig zu Akolo, der allein vor Letica keine Mühe hatte, das 3:1 zu erzielen.
20 Zeigerumdrehungen später netzte der 8 Minuten zuvor eingewechselte Moustapha Cissé freistehend vor Letica ein. Die vermeintliche Vorentscheidung zum 4:1. Doch die Hausherren kamen in dieser völlig verrückten Partie dank eines Doppelschlags innert 3 Minuten wieder heran:
- 77. Minute: Zigi fliegt an einer Flanke von Custodio vorbei, Dussenne nickt zum 2:4 ein.
- 80. Minute: Nach einem langen Ball von Dussenne köpfelt Fousseni Diabaté aus rund 15 Metern über Zigi zum 3:4 ein.
Lausanne-Sport schnupperte in den Schlussminuten gar noch am Ausgleich. Goalie Zigi sorgte jedoch dafür, dass «Grün-Weiss» die 3 Punkte aus dem Kanton Waadt entführte.
So geht es weiter
Für St. Gallen gehen die englischen Wochen weiter. Am Mittwoch messen sich die Ostschweizer in der Conference-League-Quali zuhause mit Slask Wroclaw aus Polen. Anpfiff des Hinspiels ist um 20:30 Uhr. Lausanne-Sport trifft am Sonntag ab 16:30 Uhr auswärts auf den FC Zürich.