- Servette und Lugano trennen sich in der 18. Super-League-Runde 2:2.
- Die Genfer verspielen dabei eine 2:0-Führung, bei beiden Teams fliegt ein Spieler vom Platz.
- In den anderen Sonntagsspielen schlägt Winterthur Lausanne-Sport knapp, Basel feiert einen Auswärtssieg in Luzern.
Eine verdiente 2:1-Führung, ein Mann mehr auf dem Feld und nur noch knapp 10 Minuten zu spielen: Im Stade de Genève sprach kurz vor Schluss alles für einen Servette-Erfolg. Doch innert weniger Sekunden drehte die Partie.
Zuerst flog Gaël Ondoua für ein hartes Einsteigen zurecht mit Gelb-Rot vom Platz (83.). Den fälligen Freistoss trat Renato Steffen ins Zentrum – dort stand Ayman El Wafi bereit, der mit seinem ersten Super-League-Tor den 2:2-Ausgleich markierte. Zwischen Platzverweis und Ausgleichstreffer lagen gerade einmal 65 Sekunden. Beim Unentschieden blieb es dann auch. Zwar spielten beide Teams weiter nach vorne, doch reüssieren konnte keines.
Dominanter Bedia
Noch in der 1. Halbzeit hatte Servette mit zwei Längen in Führung gehen können. Hauptverantwortlich dafür war einmal mehr Chris Bedia gewesen:
- 27. Minute: Bedia profitiert von einem Lugano-Abwehrbock. Er umkurvt Goalie Amir Saipi und wird von diesem gefoult. Den fälligen Penalty verwertet er sicher.
- 40. Minute: Schnelle Kombination der Genfer in den Strafraum. Dort bringt Keigo Tsunemoto die Kugel scharf in die Mitte, wo Bedia nur noch einschieben muss.
Damit steht der Ivorer bei neu 10 Toren in der Meisterschaft, womit er die Führung in der Torschützenliste übernimmt.
Unglücklicher Nkama
Nach der Pause kam Lugano besser ins Spiel, drückte immer mehr aufs Anschlusstor. In der 53. Minute fiel dieses dann auch. Renato Steffen, mit neu 10 Assists bester Vorlagengeber der Liga, lancierte Shkelqim Vladi, der akrobatisch per Volley vollendete.
Jäh gestoppt wurde der Lugano-Aufwärtstrend dann rund eine Viertelstunde später, als der erst zur 2. Halbzeit eingewechselte Johan Nkama direkt vom Platz flog. In einer unglücklichen und unabsichtlichen Aktion stand er dem am Boden liegenden Ondoua auf die Brust. Die rote Karte war die logische Folge.
Weil aber später auch noch ebendieser Ondoua ebendiese Karte sah, kann sich Lugano zumindest mit einem weiteren Punktgewinn aus dem Fussballjahr verabschieden. Nun folgt die Winterpause, auch wenn den beiden Teams keine Müdigkeit nach den Europacup-Partien anzumerken war. Servette überwintert als 4. einen Platz und fünf Punkte vor den Tessinern.
So geht's weiter
Für Servette gibt es zumindest noch einen Programmpunkt vor den Festtagen, wenn am Montag die Auslosung zu den 1/16-Finals der Conference League stattfindet. In der Meisterschaft geht es für Servette Mitte Januar in Winterthur und für Lugano gegen Stade-Lausanne-Ouchy weiter.