Steve Rouiller und die Jubiläen – es war bisher nicht unbedingt die grosse Liebesgeschichte. So etwa Anfang April dieses Jahres: Der Walliser wurde feierlich für sein 200. Spiel im Servette-Dress geehrt. Doch das Romand-Derby gegen den späteren Absteiger Stade-Lausanne-Ouchy ging verloren. YB enteilte den «Grenat» an der Tabellenspitze und bejubelte schliesslich den neuerlichen Meistertitel.
Hauchdünn an Gelb-Rot vorbei
Nun, am Sonntag, absolvierte Rouiller seine 200. Super-League-Partie. Der frühere Sion- und Lugano-Innenverteidiger schien etwas gar motiviert in den Spitzenkampf mit dem FC Zürich zu steigen. Schon in der 4. Minute bremste er FCZ-Topskorer Juan José Perea mit einem Foul, was eine gelbe Karte nach sich zog. Es folgten weitere Tacklings jenseits des Erlaubten von Routinier Rouiller, ein strenger Schiedsrichter hätte ihm wohl schon in der 12. Minute die Ampelkarte gezeigt.
Doch für Rouiller galt im Letzigrund Gnade vor Recht. Darauf wollte sich Servette-Trainer Thomas Häberli mittelfristig nicht verlassen. Nach 34 Minuten musste Jubilar Rouiller vom Feld. Das goutierte dieser so gar nicht, malträtierte die Auswechselbank.
Häberli: «Schön, zeigt er Emotionen»
Zumindest gegenüber den Journalisten meinte Häberli mit einem Augenzwinkern, dass das nicht weiter zu verurteilen sei: «Schön, dass er einmal Emotionen zeigt.» Rouiller sei bislang Servettes «bester Verteidiger» und müsse auf keinen Fall eine interne Sperre befürchten.
Mit ein wenig Distanz dürfte Rouiller dann doch mit positiven Gefühlen auf dieses Jubiläum zurückblicken. Immerhin katapultierten sich die Genfer dank des Siegs im Spitzenkampf auf den Leaderthron. Und wir fragen uns bereits, welche Emotionen der Abwehrchef dereinst bei seinem 250. Spiel im granatroten Trikot zeigt.