- Der FC Luzern hat seine Lizenz-Unterlagen bei der Swiss Football League eingereicht.
- Dies, obwohl die Unterschrift von Stadionbesitzer Bernhard Alpstaeg für den Spielbetrieb in der swissporarena (noch) fehlt.
- Während sich der Klub als «rechtsgültiger» Mieter sieht, fordert Alpstaegs Berater die Rückgabe des Aktienpakets, das dem Hauptaktionär vor der GV aberkannt wurde.
Der Streit zwischen dem FC Luzern und seinem Hauptaktionär Bernhard Alpstaeg geht in die nächste Runde. Weil der Stadionbesitzer seine Unterschrift für den zukünftigen Spielbetrieb in der swissporarena verweigert hatte, stand auch der Erhalt der Lizenz für den Klub auf der Kippe.
Die Lizenzierungsunterlagen hat der FC Luzern am 2. März fristgerecht eingereicht. Alpstaegs Signatur fehlt indes weiterhin. «Es ärgert mich, dass damit der Weg des Klubs torpediert wird», erklärte Präsident Stefan Wolf gegenüber SRF. Zumal man aktuell auf allen Ebenen – vom Fanionteam über die Frauen-Equipe bis zum Nachwuchs – auf Kurs sei.
Die Lösung des Vereins wird im Communiqué wie folgt geschildert: Nachdem Alpstaeg zwei Termine ungenutzt habe verstreichen lassen, «hat sich der FC Luzern entschieden, den bis 24. April 2029 gültigen Mietvertrag [...] als Teil des Lizenzierungsdossiers bei der Swiss Football League einzureichen». Luzern sieht sich also als rechtsgültigen Stadionmieter. Folglich blicke man dem SFL-Entscheid «positiv entgegen».
Wigdorovits: «Wollen weitere Gespräche abwarten»
Alpstaeg-Berater Sacha Wigdorovits erklärte den Hauptgrund für die fehlende Unterschrift: «Die Gespräche mit der FCL Holding haben erst vor einer Woche begonnen. Diese wurden dank der Initiative von Stadtpräsident Beat Züsli und SFL-CEO Claudius Schäfer möglich. Die Gespräche halten noch an, Herr Alpstaeg will zunächst deren Fortgang davon abwarten.» Auf den Inhalt dieser Treffen wollte Wigdorovits indes nicht weiter eingehen, sie unterlägen der Vertraulichkeit.
Er glaube weiterhin an eine Einigung, sieht aber die Holding in der Bringschuld – fordert also die Rückgabe der Aktienanteile an Alpstaeg. Dass die Unterschrift mitunter als Druckmittel diene, will der Berater gar nicht dementieren. Die Signatur eile indes nicht, das Lizenz-Verfahren dauere ohnehin noch länger an. Seinen Klienten sieht Wigdorovits in guter Verhandlungsposition: «Im Lizenz-Reglement steht glasklar, dass es die Unterschrift des Stadioneigentümers braucht – nicht jene des Mieters.»
Setzt Alpstaeg mit seinem Verhalten nicht die Lizenz für den Spielbetrieb im Profi-Sport aufs Spiel? «Man könnte genauso gut sagen, das Risiko besteht, weil der Verwaltungsrat Herrn Alpstaeg völlig widerrechtlich einen Teil seines Eigentums am FC Luzern weggenommen hat», so Wigdorovits. Man solle doch das Augenmerk besser auf die Leistungen des Patrons für den Klub richten.
Alpstaeg wollte, dass SFL Luzern unter die Lupe nimmt
Alpstaeg hatte sich im Vorfeld an die Lizenzkommission gewandt und diese aufgefordert, die wirtschaftliche Lage des FCL vor der Erteilung einer Spielberechtigung für nächste Saison genau unter die Lupe zu nehmen. Er wehrte sich so dagegen, dass die FCL Holding AG ihm im Dezember unmittelbar vor der Generalversammlung die Hälfte seines Aktienpakets und seiner Stimmrechte aberkannt hat. Wigdorovits verteidigt Alpstaeg: «Dieser Eindruck ist völlig falsch. Die Eigentumsverhältnisse spielen für die Lizenz eine wichtige Rolle. Gibt es dort Änderungen, ist die Lizenzkommission verpflichtet, genau hinzuschauen.»