Auf der Schützenwiese wird vor dem Saisonstart am Samstag noch fleissig gearbeitet. Und dies auf und neben dem Platz: Aufgrund der Vorgaben der Liga wird das altehrwürdige Winterthurer Stadion Super-League-tauglich gemacht. Die Sektortrennungen und zusätzliche Sitzplätze müssen eingerichtet werden, bevor der grosse FC Basel am Samstag (ab 20:10 Uhr live auf SRF info und in der Sport App) seine Aufwartung macht.
Die Ausgangslage ist für den Liga-Neuling nicht nur wegen des erstmaligen Aufstiegs nach 37 Jahren in der zweithöchsten Spielklasse speziell. Viele Augen werden auch auf Alex Frei gerichtet sein. Der 42-Jährige, der Winterthur zurück ins Oberhaus führte, steht neu bei Basel an der Seitenlinie. Gleich bei erster Gelegenheit geht es gegen den Ex-Klub.
Bis zur WM in Katar wollen wir so viele Punkte wie möglich holen.
Berner will unangenehmer Aussenseiter sein
Für Nachfolger Bruno Berner ist vor dem Saisonstart quasi als Kontrast zur euphorischen Stimmung in der Eulachstadt Pragmatismus Trumpf. Dass die meisten Saisonprognosen Winterthur auf dem 10. und letzten Platz sehen, ist Berner durchaus bewusst. Mit mutigen Auftritten will er der Konkurrenz dennoch ein Schnippchen schlagen. «Bis zur WM in Katar wollen wir so viele Punkte wie möglich holen, dann schauen wir wieder, wo wir stehen», gibt der Coach nur ein vages vorläufiges Ziel heraus.
Natürlich wird der Ligaerhalt angestrebt. Selbst wenn Winterthur die Saison tatsächlich auf dem letzten Platz abschliessen würde, wäre dieser ja noch möglich. Dann würde es aufgrund der Aufstockung der Super League auf 12 Teams im nächsten Sommer in der Barrage gegen den Dritten der Challenge League gehen.
Die Freude, zu den besten 10 Mannschaften der Schweiz zu gehören, soll schon gegen Basel zu spüren sein. «Alles, was wir in der Vorbereitung gemacht haben, müssen wir jetzt am Samstag umsetzen», so Berner.
Unbeeindruckt von Nsame und Co.
Granit Lekaj, der mit 32 Jahren zu seinem Super-League-Debüt kommen wird, hofft auf die lautstarke Unterstützung der Fans. «Wir wollen zuhause eine Macht werden», kündigt der Captain an. Plötzlich regelmässig auf Spieler wie YB-Stürmer Jean-Pierre Nsame zu treffen und sich mit ihnen messen zu können, sei «eine Herausforderung. Jetzt kann ich beweisen, dass ich die Super League schon früher verdient gehabt hätte.»
Hinter Innenverteidiger Lekaj steht nicht mehr Raphael Spiegel im Tor, der den Klub verlassen hat. Eine klare Nummer 1 aus dem Trio Timothy Fayulu, Jozef Pukaj und Armin Abaz hat Trainer Berner nicht definiert. Und er hat auch nicht vor, das nachzuholen, wie er klar macht.
«Man muss keine Nummer 1 ausrufen. Sie sollen sich Tag für Tag, Woche für Woche beweisen. Der beste Goalie steht jeweils zwischen den Pfosten», sagt der 44-Jährige.