- Der FC Lugano feiert nach zuletzt nur einem Zähler aus zwei Partien seinen ersten Meisterschaftssieg seit dem 3. August.
- Das 2:1 bei einem lange wenig inspirierten Lausanne bringt den Tessinern in der Super League die Tabellenführung zurück, die sie mit dem Punktemaximum schon nach dem 3. Spieltag innehatten.
- Das Eigentor des Waadtländers Morgan Poaty kurz vor dem Seitenwechsel ist wegweisend.
Die Startphase gehörte diskussionslos den Gästen. Sie waren mehrheitlich in der Vorwärtsbewegung und kamen zu Abschlüssen, konnten aber Lausanne-Keeper Karlo Letica zunächst nicht in Verlegenheit bringen. Die erste Chance der Partie ging nach einem langen Ball früh in der 3. Minute auf das Konto von Shkëlqim Vladi, der mit seinem schnellen Antritt die Waadtländer Defensive aushebelte. Der kosovarische Stürmer verletzte sich allerdings bei dieser Aktion am Knöchel, so dass er sofort wieder ausstempeln musste.
Was sich lange abgezeichnet hatte, war kurz vor der Pause im Stade de la Tuilière Tatsache: die Führung für Lugano. Ein weiter Diagonalball von hinter der Mittellinie Richtung Mattia Zanotti wurde zur unglücklichen Vorlage für Morgan Poaty, der mittels Bogenlampe seinen eigenen Torhüter düpierte.
Aliseda legt spät nach – und kurzzeitig noch Spannung
Nach reichlich Pech zu Beginn beanspruchte Lugano nun also viel Glück, aufgrund des Spielverlaufs aber durchaus das Glück des Tüchtigen. Denn bis zum Abpfiff war das Team von Trainer Mattia Croci-Torti, der nach einer Knieoperation an Krücken geht, deutlich mehr als nur Nutzniesser.
Der Schweizer Vertreter im Europacup war mit viel Zug nach vorn am Werk, vermochte aus seiner Überlegenheit aber erst in der 77. Minute weiteres Kapital zu schlagen. Ignacio Aliseda erhöhte per Kopf, ehe allzu spät erwachte Waadtländer doch noch für eine spannende Schlussphase sorgten. Nach einem Pfostenknaller traf in der Nachspielzeit Fousseni Diabaté zum Anschluss. Kurz darauf aber war die Matchuhr schon abgelaufen.
So trägt der FC Lugano 4 Tage nach der Erfüllung der Pflicht im Schweizer Cup (3:1 bei Rapperswil-Jona aus der Promotion League) einen grossen Lohn aus dem 2:1-Auswärtssieg davon: Er macht in der Super-League-Tabelle einen Sprung von Platz 7 ganz an die Spitze und überflügelt den bisherigen Leader Servette um einen Punkt. Nach zuletzt zwei sieglosen Matches in der Liga ist die Trendwende herbeigeführt.
So geht es weiter
Am frühen Sonntagnachmittag kommt Lausanne-Sport gleich zum nächsten Heimspiel und empfängt Yverdon zum Romand-Derby. Derweil steht für den FC Lugano gleichentags wiederum ein Auftritt in der westlichen Schweiz an, es geht dann nach Sitten.
International sind die Tessiner in der Ligaphase der Conference League dann erstmals am 3. Oktober im Thuner Exil gegen HJK Helsinki gefordert (ab 20:40 Uhr live auf SRF zwei). Der Europacup – explizit eine ungestörte Vorbereitung für die Playoffs – war vor mittlerweile fast 4 Wochen der Anlass für die Verschiebung der Fünftrunden-Partie Lausanne vs. Lugano.