Man schrieb den 23. Oktober 2016, als der FC St. Gallen am 12. Spieltag nach einer indiskutablen Leistung in Luzern (0:3) ans Tabellenende fiel. Die Presse sah Joe Zinnbauer und sein Team am Tiefpunkt angelangt.
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Bild 1 von 2. St. Galler Tagblatt (24. Oktober 2016):. «Einfach nur schlecht (Titel). Dieser Auftritt kam nun einer Bankrotterklärung gleich. (...) Der Zustand des Teams hinterliess grosse Ratlosigkeit.». Bildquelle: EQ Images.
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Bild 2 von 2. St. Galler Tagblatt (24. Oktober 2016):. «Es bleibt wohl fraglich, ob Zinnbauer die Spieler wieder aufrichten kann – und darf.». Bildquelle: EQ Images.
Mittlerweile hat sich der FCSG gefangen. Nach einem 3:2-Zittersieg in Lugano liessen die Ostschweizer ein 2:0 gegen Lausanne folgen. Nicht nur die Lage in der Tabelle, sondern auch der Tenor im Blätterwald hat sich gewandelt. Nicht zuletzt wurde die Umstellung auf eine Dreierkette in der Abwehr und ein 3-4-3-Spielsystem wohlwollend zur Kenntnis genommen.
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Bild 1 von 2. Sportinformation (sda):. «Eine geschlossene Mannschaftsleistung und eine kluge Taktik von Trainer Joe Zinnbauer standen am Ursprung des Siegs.». Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 2. St. Galler Tagblatt (21: November 2016):. «Nach Wochen, in denen Trainer Joe Zinnbauer den FC St. Gallen nicht voranbrachte, (...) hat das Team die St.Galler Fussballwelt zumindest halbwegs wieder ins Lot gebracht. Auch wenn (...) der Sieg nicht gleich als grosser Befreiungsschlag bezeichnet werden kann: St.Gallen zeigte sich so stabil wie selten in dieser Saison.». Bildquelle: EQ Images.
Lausanne geht den umgekehrten Weg
Etwas früher als der Aufschwung der St. Galler begann der Niedergang Lausannes. Am 10. Spieltag hatten die Waadtländer Lugano in einem begeisternden Spiel mit 4:1 zerzaust und stiessen auf Platz 2 vor.
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Bild 1 von 2. Sportinformation (1. Oktober 2016):. «In der Equipe von Aufsteiger Lausanne ragt das Kollektiv hervor. Trainer Fabio Celestini hat dem Team ein Konzept verpasst, das Hand und Fuss hat.». Bildquelle: EQ Images.
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Bild 2 von 2. Blick (1. Oktober 2016):. «Der 40-Jährige war als Fussballer schon der Chef, auch als Coach könnte er ein Grosser werden. Wer die Liga mit der jüngsten Mannschaft (Durchschnittsalter 23,3 Jahre) aufmischt, hat einen Plan. Gut möglich, dass der Höhenflug im Waadtland anhalten wird.». Bildquelle: EQ Images.
Seither reihte das Team von Fabio Celestini aber 5 Niederlagen aneinander, darunter zwei bittere Last-Minute-Pleiten gegen Luzern (2:3) und in Basel (1:2) sowie der wenig berauschende Auftritt in St. Gallen am vergangenen Wochenende (0:2). Weg scheint der Schwung vom Saisonbeginn, die Aufstiegs-Euphorie ist gewichen, das Team auf dem harten Boden der Super-League-Realität gelandet.
So kommt es, dass sich die beiden Teams, die vor wenigen Wochen stimmungs- und punktemässig noch meilenweit auseinander schienen, nun auf Augenhöhe begegnen. Und sollte der FCSG bei GC gewinnen und Lausanne zuhause gegen YB verlieren, würde die Zinnbauer-Elf von Platz 5 grüssen. Nicht auszuschliessen, dass in der Ostschweiz bereits wieder von Europa geträumt würde.
Sendebezug: SRF zwei, «sportpanorama», 21.11.2016, 18:15 Uhr.