- Der FC Zürich und die Grasshoppers trennen sich in der Super League im 287. Derby 1:1.
- Die Grasshoppers spielen eine Halbzeit lang in Überzahl, dafür ohne Kurve im Rücken.
- In den anderen Samstagsspielen trennen sich Basel und Lausanne-Sport 1:1, Luzern schlägt Yverdon 1:0.
Beinahe hätten es die Joker für GC noch richten können. Das Tabellenschlusslicht, eine Halbzeit lang mit einem Mann mehr auf dem Feld, kam in der 90. Minute zu einer seltenen Grosschance gegen den FCZ: Tugra Turhan setzte sich über rechts durch und spielte zurück auf den ebenfalls eingewechselten Pascal Schürpf. Der gefährliche Abschluss des Routiniers wurde knapp neben das Tor abgelenkt.
Somit blieb es beim 1:1 im Letzigrund. Das Remis hilft am Ende wohl keinem weiter. Der FCZ verpasst es, mit Leader Basel gleichzuziehen. Für die Zürcher ist es das 4., für die taumelnden «Hoppers» gar schon das 8. sieglose Liga-Spiel in Serie.
Da mit Glück, dort mit Wucht
Die Tore waren bereits in der 1. Halbzeit gefallen. Eine halbe Minute war in der Zürcher Kälte gespielt, als es erstmals heiss wurde im GC-Strafraum. Nach einem Durcheinander kam Mounir Chouiar an den Ball: Sein Halbvolley misslang zwar etwas, fand aber trotzdem den Weg ins Tor.
Etwas aus dem Nichts gelang den Grasshoppers 5 Minuten vor der Pause der Ausgleich: Tsiy Ndenge wurde von Young-Jun Lee in die Tiefe geschickt und hielt wuchtig drauf – Yanick Brecher im FCZ-Tor konnte nur noch seinen Kopf in Sicherheit bringen.
Leerer GC-Sektor und schweigende Südkurve
In der 1. Halbzeit herrschte im Letzigrund eine gespenstige Stimmung, phasenweise war es totenstill. Der Grund: Die GC-Anhänger wurden auf ihrem Marsch zum Stadion auch wegen Petarden und Feuerwerk von der Polizei aufgehalten. Mehrere hundert Fans wurden einzeln kontrolliert, der GC-Sektor blieb überwiegend leer. Die Zürcher Südkurve zeigte Solidarität und verzichtete darauf, die Stimmung anzuheizen. Erst im 2. Abschnitt kam diese auf.
GC-Captain Amir Abrashi – der über die genauen Umstände wohl nicht im Detail informiert war – gefielen diese Umstände gar nicht. Man spiele so praktisch mit einem Mann weniger, monierte er in der Pause.
Tatsächlich mit einem Spieler weniger musste der FCZ ab der Pause agieren. Kurz vor dem Seitenwechsel hatte sich nämlich Umeh Emmanuel zu einer zweiten unüberlegten Aktion hinreissen lassen und für seinen Griff ins Gesicht von Ayumu Seko die zweite gelbe Karte gesehen.
Die numerische Überlegenheit brachte GC in der 2. Halbzeit zwar 80% Ballbesitz, die ganz grossen Torchancen blieben aber bis fast zum Schluss und der eingangs erwähnten Turhan-Schürpf-Kombo aus.
So geht es weiter
Bereits am Dienstag steht das nächste Derby an: Die beiden Zürcher Klubs treffen im Cup-Achtelfinal aufeinander. Nächstes Wochenende haben es beide Klubs mit der Westschweiz zu tun. Während die Grasshoppers am Samstag Yverdon-Sport empfangen, reist der FCZ einen Tag später zu Lausanne-Sport.