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Resultate
Das Resultat war im St. Jakob-Park für einmal Nebensache. In der Partie der Basler gegen St. Gallen waren alle Augen auf Marco Streller gerichtet. Das letzte Super-League-Spiel des langjährigen Captains wurde zur grossen Abschiedsparty.
Wie im Film: Streller trifft
Spätestens, als «Pippi» in der 17. Minute ein Geschenk der St. Galler Abwehr annahm und das 1:0 – sein 200. Pflichtspieltor – erzielte, glich das Stadion einer Festhütte. Seine Mitspieler und Coach Paulo Sousa feierten Streller in grossem Stil.
Vater Thomas und seine 99-jährige Grossmutter erwiesen dem bald 34-Jährigen auf der Tribüne ebenso die Ehre wie die einstigen Weggefährten Yann Sommer, Alex Frei, Valentin Stocker und Benjamin Huggel. Als Streller nach 82 Minuten das Feld räumte (auch ein vorzeitiger Platzverweis nach einem groben Tritt an St. Gallen Yannis Tafer wäre möglich gewesen), zündete die Muttenzer Kurve ein Feuerwerk für ihre «Legende».
Grosser Bahnhof und Abschiedsrede
Schon das Vorprogramm hatte voll und ganz dem Publikumsliebling gehört. Um 20.09 Uhr betrat die Nummer 9 den Rasen und konnte die Tränen nicht lange zurückhalten. In seiner Abschiedsrede bedankte er sich beim Publikum und liess auch die Pfiffe aus dem Gästesektor nicht unkommentiert: «Ich habe euch fast schon vermisst.» In St. Gallen war Streller einst im National-Trikot ausgepfiffen worden. Der zwischenzeitliche Rücktritt und der Rücktritt vom Rücktritt gaben zu reden.
Erfolgreichster FCB-Spieler
Trotz seiner durchzogenen Nati-Karriere (das Tor gegen die Türkei war der Höhepunkt, der verschossene Elfer gegen die Ukraine der Tiefpunkt) kann Streller aber auf eine überaus erfolgreiche Karriere zurückblicken. Nach der Juniorenzeit beim FC Aesch und 3 Jahren beim FC Arlesheim wechselte er im Jahr 2000 nach Basel.
Mit Unterbrechungen absolvierte er insgesamt 10 Saisons für den FCB und wurde mit dem Klub 8 Mal Schweizer Meister. Damit ist er der erfolgreichste Basel-Spieler überhaupt. Im Cup triumphierte er mit seinem Stammklub 3 Mal, am 7. Juni winkt ihm mit seinem Team gar die Chance auf einen 4 Streich.
In den letzten Jahren war Streller in Basel der Erfolgsgarant schlechthin. Nach seiner Rückkehr aus der Bundesliga im Juli 2007 wurde er mit dem FCB nur einmal nicht Meister (2009). Auch im Ausland konnte Streller, der 37 Länderspiele bestritt und mit der Schweiz 2006 an der WM in Deutschland und 2008 an der Heim-EM teilnahm, einen Titel einfahren. Mit dem VfB Stuttgart holte er 2007 die Meisterschaft.
Marco Strellers Karriere in Bildern
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Bild 1 von 10Legende: Erste Schritte beim «Congeli» Zwischen 2001 und 2002 war Marco Streller bei Concordia Basel engagiert. Hier misst er sich im Cup 2001 mit Basels Sebastien Barberis. Keystone
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Bild 2 von 10Legende: NLA-Debüt in Thun Seine ersten Erfahrungen in der Nationalliga A sammelte Marco Streller im Berner Oberland. Keystone
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Bild 3 von 10Legende: Schwierige Phase 2004 wechselte Streller in die Bundesliga: Beim VfB Stuttgart konnte er sich, auch wegen Verletzungen, nur bedingt durchsetzen. Imago
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Bild 4 von 10Legende: Landsleute unter sich Bei den Schwaben spielte Streller an der Seite seiner Schweizer Kollegen Diego Benaglio und Hakan Yakin. Keystone
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Bild 5 von 10Legende: Kurzes Intermezzo in Köln 2006 wurde der Aescher von Stuttgart zu Liga-Konkurrent Köln ausgeliehen. Für die «Geissböcke» absolvierte er 27 Partien. Keystone
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Bild 6 von 10Legende: Der Nationalspieler Im Nationaldress lief der Basler insgesamt 37 Mal auf. 12 Tore gelangen ihm für die Schweiz. EQ Images
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Bild 7 von 10Legende: Kapitaler Treffer Mit seinem Tor in der Barrage 2005 gegen die Türkei machte er die Schweizer WM-Teilnahme perfekt. EQ Images
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Bild 8 von 10Legende: Fataler Fehlschuss Im WM-Achtelfinal 2006 gehörte Streller zu den Penalty-Sündern. EQ Images
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Bild 9 von 10Legende: Magsiche CL-Nächte In der «Königsklasse» schoss der Routinier für den FCB ganz wichtige Tore: Zuletzt anfangs Oktober gegen Liverpool. EQ Images
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Bild 10 von 10Legende: Abtritt eines Grossen Nach 15 Jahren als Profi gibt Marco Streller Ende Saison seinen Rücktritt. Keystone
Zugabe Cupfinal
Den allerletzten Einsatz hat Streller dann – ebenfalls im St. Jakob-Park – am 7. Juni im Cupfinal gegen den FC Sion. Einen würdigen Abschied hat der Baselbieter jedenfalls bereits hinter sich.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 29.05.15, 20:15 Uhr