Zwar hat sich die sportliche Lage in der Super League auch am 13. Mai nicht verändert, schliesslich ruht der Spielbetrieb seit dem 23. Februar – und damit nun schon seit 80 Tagen. Und dennoch könnte der 13. Mai zu einem wichtigen Tag im Schweizer Profi-Fussball werden, verkündete doch Sportministerin Viola Amherd millionenschwere Unterstützung für die Profi-Klubs.
Etwas, das Thun-Präsident Markus Lüthi aktuell aber gar nicht besonders tangiert, denn: «Finanzielle Hilfe ist bei uns nicht dringend. Es wird dann akut, wenn wir den Spielbetrieb unter reduzierten Bedingungen wieder aufnehmen – ohne Zuschauer. Wenn die Kosten wieder aufwärts gehen, sind wir auf finanzielle Hilfe angewiesen.»
Es sei dann zwar schon ein Risiko, ein Darlehen aufzunehmen, besonders wenn man nicht wisse, wie sich die Situation entwickeln werde, aber «sonst heisst es Lichterlöschen, weil man kein Geld mehr hat. Da nimmt man notfalls ein Darlehen auf.»
Auch Xamax braucht Hilfe, wenn ohne Fans gespielt wird
Jeff Collet, der Besitzer von Neuenburg Xamax, dem Tabellennachbarn von Thun, nahm die Neuigkeit erfreut zur Kenntnis. «Es ist eine gute Sache. Jede Hilfe ist willkommen!» Auch er schränkte aber ein, dass man nicht vergessen dürfe, «dass es ein Darlehen ist, das zurückbezahlt werden muss. Damit das möglich ist, müssen die Einnahmen erhöht werden.»
Collet selber denkt, dass sein Klub durchkommt, solange es keine Geisterspiele gibt. «Wenn wir die Saison mit Geisterspielen zu Ende spielen, benötigt Xamax Hilfe.» Die geforderte Lohnreduktion sieht Collet als kleines Problem: «Die Saläre werden in der aktuellen Situation wohl ganz von alleine sinken.»
Lernt der Fussball aus der Krise?
Blickt Lüthi noch weiter voraus in die Zukunft, kann er – bei aller Tragik und allen Unwägbarkeiten – auch Positives aus der Corona-Krise ziehen: «Der Fussball muss jetzt Lehren ziehen.» Durch hohe Gehälter und Transfersummen sowie fragwürdiges Verhalten habe sich der Fussball zuletzt immer mehr vom Fan gelöst. «Da ist eine Korrektur nicht fehl am Platz.»
Während man sich auf der einen Seite um die Gesundheit und die Wirtschaft sorge, merke er: «Ein bisschen mehr Ruhe und weniger Hektik tut wohl jedem gut.»