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Taktik-Aufgabe für Rizzo Immer wieder Basel: Gibt Dzemaili im «Klassiker» sein Comeback?

Der «verlorene Sohn» ist nach fast 14 Jahren zurück beim FCZ. Gegen Basel könnte sich ein grosser Kreis schliessen.

Blerim Dzemaili.
Legende: Wieder zuhause Blerim Dzemaili. Keystone

Der Einstand gelingt jedenfalls schon einmal ganz gut. Blerim Dzemaili ist im Testspiel gegen Winterthur ein Aktivposten, trifft gar per Freistoss zur 1:0-Führung. Nach einer Halbzeit ist sein Arbeitstag beendet, der 12 Jahre jüngere Toni Domgjoni darf für ihn ran. Am Ende heisst es 1:1.

Als Dzemaili am 16. Juli 2003 für den FCZ in der Super League debütierte – damals als Rechtsverteidiger – war Domgjoni gerade einmal 4 Jahre alt. Debütant Dzemaili und Co. unterlagen Basel 1:2. Und als Dzemaili am 9. April 2007, Ostermontag, sein letztes Spiel in der Super League bestritt, ging das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit spurlos an Domgjoni vorbei. Er zügelte erst 2009 aus Kroatien nach Zürich. Der FC Zürich verlor jedenfalls 0:1 gegen Basel, ein gewisser Ivan Rakitic erzielte den einzigen Treffer.

FCZ-Spieler jubeln
Legende: Lange ist's her Blerim Dzemaili mit Luca Iodice im Oktober 2003. Keystone

Und weil Dzemaili sich einige Tage später im Training einen Kreuzbandriss zuzog, war seine Zeit beim FCZ gelaufen. Die Reise führte ihn zu den Bolton Wanderers, nach Italien, in die Türkei, wieder Italien, dann Kanada. Zuletzt wollte er sein Glück in China versuchen. Doch beim Shenzen FC erhielt er nie eine Spielberechtigung. Damit ist der 34-Jährige seit Ende 2019 ohne Ernstkampf.

Jetzt, fast 14 Jahre später, ist der «verlorene Sohn» zurück in den Reihen der Zürcher. «Spielt er schon am Samstag in Basel?», lautet die dominierende Frage. Bei aller Freude steht Trainer Massimo Rizzo nun vor einer heiklen Entscheidung. Bringt er Dzemaili, über die Jahre zum klassischen Sechser gereift, auf «seiner» Position, muss er im bestehenden System Domgjoni oder Ousmane Doumbia opfern. Dabei funktionierte diese Doppelsechs zuletzt oft vorzüglich. Doumbia hält Domgjoni als defensives Gewissen den Rücken frei, der 22-jährige U21-Nationalspieler kann lange ungeahnte offensive Akzente setzen. Vom Spielertyp her ist Dzemaili ihm ähnlich.

Ob mit oder ohne Dzemaili – ein Sieg in Basel ist für den FCZ eine Herkulesaufgabe. Seit August 2013 holten die Zürcher im St. Jakob-Park ein mickriges Pünktchen. Und zwar beim 2:2 im Frühling 2016, als ausgerechnet der später zum FCB gewechselte Kevin Bua das bis dato letzte FCZ-Tor in einem Liga-Spiel in Basel erzielte. 0:4, 0:4, 0:3 hiess es für die Stadtzürcher zuletzt.

Und wenn dann Dzemaili im «Klassiker» tatsächlich sein Comeback gibt, schliesst sich ein grosser Kreis. Ganz unabhängig vom Resultat.

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