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Tiefer Leader-Punkteschnitt Will in der Super League denn niemand Meister werden?

Im Vergleich der Top-16-Ligen Europas weist der Leader der Super League den mit Abstand niedrigsten Punkteschnitt auf.

Zachary Brault-Guillard und Pius Dorn
Legende: Zähes Ringen um die Tabellenspitze Luganos Zachary Brault-Guillard und Luzerns Pius Dorn schenken sich nichts. Keystone/Ti-Press/Samuel Golay

Das Meisterrennen in der Super League ist so eng wie noch nie. Am vergangenen Spieltag verpasste der FC Basel nach dem Unentschieden gegen Lausanne den erneuten Sprung an die Tabellenspitze. Dennoch liegt man nur einen Punkt hinter Leader Lugano. Sogar das viertplatzierte Servette hat nur drei Punkte Rückstand auf die Tessiner.

Bei dieser engen Tabellensituation macht es den Anschein, als müsse man in dieser Spielzeit ein Team zum Gewinn der Meisterschaft «zwingen». Keiner Mannschaft ist es bisher gelungen, sich einen entscheidenden Vorteil und damit ein Polster gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen.

Lugano mit Abstand «schlechtester» Leader

Wagt man einen Blick auf die anderen Ligen in Europa, wird die Ausgeglichenheit in der Super League noch deutlicher. Denn verglichen mit den Tabellenführern der Top 16 des Uefa-Länder-Koeffizienten (Schweiz auf Rang 16) weist der FC Lugano den mit Abstand tiefsten Punkteschnitt aus. Dieser beträgt gerade einmal 1,75 Punkte pro Spiel. Am nächsten kommt den Tessinern der dänische Klub FC Midtjylland, welcher in der nationalen Superliga nach 18 Spielen einen Punkteschnitt von 2,0 aufweist.

Der punktemässig beste Tabellenführer der Top-16-Nationen ist Slavia Prag. Die Tschechen führen die Rangliste dank durchschnittlich 2,68 Punkten pro Spiel an. Nach 22 gespielten Runden beträgt der Abstand auf das zweitplatzierte Viktoria Pilsen bereits 10 Punkte.

In den Top-5-Ligen Europas dominiert Paris Saint-Germain seine Meisterschaft am deutlichsten (Punkteschnitt von 2,55), dicht gefolgt von den Bayern (Punkteschnitt von 2,5). Am ausgeglichensten geht es in der spanischen LaLiga zu und her. Leader Barcelona und Real Madrid erspielten sich im Schnitt 2,125 Zähler pro Spiel.

Übersicht Punkteschnitt Tabellenführer Top-16-Ligen Europas

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  • Schweiz: 1,75 (Lugano)
  • England: 2,4 (Liverpool)
  • Italien: 2,24 (Napoli)
  • Spanien: 2,125 (Real Madrid/Barcelona)
  • Deutschland: 2,5 (Bayern)
  • Frankreich: 2,55 (PSG)
  • Niederlande: 2,45 (Ajax)
  • Portugal: 2,36 (Sporting)
  • Belgien: 2,31 (Genk)
  • Tschechien: 2,68 (Slavia Prag)
  • Türkei: 2,64 (Galatasaray)
  • Griechenland: 2,22 (Olympiakos)
  • Norwegen: 2,07 (Bodö Glimt, Saison beendet)
  • Österreich: 2,06 (Sturm Graz)
  • Schottland: 2,65 (Celtic)
  • Dänemark: 2,0 (Midtjylland)

Gute Balance – aber in Europa hapert es

Warum die Super League derzeit so eng ist, bleibt schwer zu erklären. Einerseits ist offensichtlich, dass die Schweiz keinen klaren Dominator mehr hat, wie dies der FC Basel oder YB in der Vergangenheit waren. Dies zeigt sich auch am Abschneiden der Schweizer Klubs auf internationaler Bühne. Einzig Lugano ist noch in einem europäischen Wettbewerb vertreten. Die Young Boys und der FC St. Gallen mussten bereits nach der Hauptrunde in der Champions und Conference League die Segel streichen. Servette und der FC Zürich scheiterten schon in der Qualifikation.

Andererseits kann man sich als neutraler Zuschauer über die gleichmässig verteilten Stärkenverhältnisse in der diesjährigen Super-League-Saison sicherlich nicht beschweren. Die Ausgangslage bleibt spannend, das Titelrennen offen. Man darf also gespannt sein, wer sich am Ende zum Gewinn der Meisterschaft «zwingen» lässt.

Super League

SRF zwei, Super League – Highlights, 15.02.2025, 22:35 Uhr ; 

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