Das 1:2 in der 95. Minute durch Jean-Pierre Nsame mit dem mutmasslich letzten Angriff war die bittere Schlusspointe für den FC Luzern zum Ende eines ereignisreichen Sonntags. Einer hausgemachten Unruhe als Morgengruss folgten Transparente der FCL-Fans und der Berner K.o.-Stoss zum Abschluss.
Alpstaeg greift Wolf und Meyer frontal an
Wer gedacht hatte, dass der 6:0-Sieg in Winterthur vor der Länderspiel-Pause im unruhigen Umfeld des Klubs für geglättete Wogen sorgen würde, sah sich nicht in, sondern vor der Partie getäuscht. In einem Interview mit dem Sonntagsblick holte Luzerns Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg zum verbalen Rundumschlag gegen die sportliche Führung um Präsident Stefan Wolf und Sportchef Remo Meyer aus (Video oben).
Es wundert mich nicht. Das Karma hat zugeschlagen.
«Sie sind zu wenig demütig, zu wenig aktiv, zu wenig bescheiden. Sie müssen lernen, zu arbeiten», sagte der streitbare Alpstaeg unter anderem. Dass er sich einen Abgang von Wolf wünschen würde, verhehlte er nicht, zumal er sich seine Tochter Giulia als künftige Präsidentin vorstellen könnte.
Frick lässt Dampf ab
Während sich Wolf und Meyer gegenüber SRF nicht äussern wollten, trat Coach Mario Frick nach der Partie gegen YB vors Mikrofon. Der Liechtensteiner gab unumwunden zu, dass die Situation auch die Mannschaft belaste. Frick machte die Niederlage ein Stück weit sogar daran fest: «Es wundert mich nicht. Das Karma hat zugeschlagen. Wir hatten so viel Unruhe am heutigen Tag im Klub und rund um ihn herum. Dann ist klar, dass man solche Spiele nicht gewinnt und am Schluss mit Pech verliert.»
Frick ärgert, dass die Unruhe nicht in der Mannschaft herrsche (11 Punkte aus 8 Spielen sind akzeptabel), sondern im Klub. «Dies strahlt dann natürlich auch aufs Team ab», so Frick. Die Fans machten mit zwei Transparenten ihren Standpunkt klar. Auf einem Banner wurde Wolf und Meyer die Unterstützung zugesichert. Auf dem anderen Alpstaeg nahegelegt, wieder eine längere Schweigepause einzulegen.