Nur gerade 2 von 11 Super-League-Partien verlor der FC Zürich seit dem Jahreswechsel. Zurecht lässt sich FCZ-Trainer André Breitenreiter denn auch von einem 0:1 in Genf nicht aus der Ruhe bringen. Doch auch wenn sein Team in der Rückrunden-Tabelle hinter den ungeschlagenen St. Gallern auf Platz 2 liegt, wird auch der Deutsche erkannt haben: Der Vorsprung an der Spitze schmilzt.
Vom Drei- zum Zweikampf?
Doch er schmilzt langsam. Trotz nur 4 Punkten aus den letzten 4 Ernstkämpfen weist der FCZ noch immer ein beruhigendes Polster auf die Verfolger aus Basel (11) und Bern (16) auf. Während es die Konkurrenz bisher versäumte, aus den Zürcher Patzern Profit zu schlagen, sollte Breitenreiter für die Schlussphase der Saison dennoch gewarnt sein.
Eine entscheidende Distanz auf den zweiten Verfolger könnte der Leader am Samstagabend im Direktduell mit den Young Boys schaffen. Gewinnt der FCZ im Letzigrund, baut er den Vorsprung auf die Hauptstädter auf 19 Zähler aus. Damit kann ihm in den letzten 6 Runden einzig der FCB den Titel noch streitig machen.
Vanettas Bilanz als FCZ-Mutmacher
Trotz der Zürcher «Mini-Baisse» scheint der Zeitpunkt dafür günstig. Denn die Formkurve des Meisters ist derzeit alles anders als meisterlich: Zuletzt gab es 5 Mal in Folge 2 Gegentore, seit 10 Spielen blieb das YB-Tor bereits nicht mehr rein. Die Berner spüren zudem den Atem von Lugano und St. Gallen im Nacken.
Denn unter Matteo Vanetta warten sie nach 6 Ernstkämpfen noch immer auf den ersten Sieg. Zuletzt setzte es zuhause gegen Lausanne ein Remis ab. Für Vanetta war das 2:2 ein schmerzhaftes Déjà-Vu an seinen Einstand Mitte März: Schon damals hatte sein Team die 3 Punkte gegen den Tabellenletzten in der Nachspielzeit verspielt.
So lassen sich derzeit noch wenig Indizien erkennen, die darauf hindeuten, dass der FCZ-Motor im Meisterrennen doch noch stottert. Und auch in der Geschichte der Super League hat sich nebst YB 2009/10 erst ein Klub mit mindestens 63 Punkten nach 29 Runden die Butter noch vom Brot nehmen lassen: Der FC Basel im Jahr 2006 – vom FCZ in der legendären «Finalissima».