- Leader YB gewinnt dank einer Leistungssteigerung am 12. Super-League-Spieltag 4:1 in Lugano. 3 der 4 Berner Tore fallen in den zweiten 45 Minuten.
- Damit baut YB den Vorsprung auf Verfolger Servette zwischenzeitlich auf 8 Punkte aus.
- Im anderen Spiel vom Mittwoch trennen sich Luzern und St. Gallen 3:3.
Als YB-Trainer Raphael Wicky beim Stand von 1:1 gegen Lugano die Verteidiger Lewin Blum (51.) und Fabian Lustenberger (56.) einwechselte, anstatt die Offensive zu stärken, rieb sich so mancher YB-Fan verwundert die Augen. Doch der Schachzug des Wallisers ging auf: Das Duo brachte Ruhe in die Hintermannschaft des Super-League-Leaders und ermöglichte so das letztlich klare 4:1 im Cornaredo.
Und auch nach vorne ging mit ein wenig Anlaufzeit etwas. Zwanzig Minuten vor dem Ende konnte Lugano-Hüter Amir Saipi einen Abschluss von Cedric Itten nur zur Seite abwehren. Dort stand Ulisses Garcia – in seinem ersten Spiel nach abgesessener Sperre nach dem groben Foul an Fabian Schubert – goldrichtig und schob zum 2:1 ein. Der Aktion war ein vermeintliches Foulspiel von Itten an Jonathan Sabbatini vorausgegangen, das jedoch nicht geahndet wurde.
Lugano war nach diesem Gegentreffer geschockt und konnte nicht mehr reagieren. Kastriot Imeri (80.) und Itten (90.+5) machten in der YB-Viertelstunde mit zwei weiteren Toren den Deckel drauf.
Nach 13 Sekunden scheppert es
Vor der Pause war das Heimteam YB über weite Strecken ebenbürtig gewesen. Die Marschroute hatte Hicham Mahou nach nur 13 Sekunden vorgegeben. Nach einem Fehler in der YB-Defensive scheiterte der Franzose aber am Pfosten. Gebremst wurde der Elan von Jean-Pierre Nsame. Der Kameruner brachte den Leader mit seinem 14. Tor im 13. Duell in Front.
Lugano war darob aber überhaupt nicht geschockt. Nach einer herrlichen Einzelleistung Milton Valenzuelas glich Routinier Reto Ziegler nach dem folgenden Eckball aus. Es sollte das letzte richtige Highlight des Teams von Mattia Croci-Torti sein. Vor der Pause vergab Fassnacht ein erstes Mal das mögliche 2:1 für YB – nach der Pause sollte sich sein Team effizienter zeigen.
Steffen mit bösem Misstritt
Fatale Folgen könnte die Partie für Nati-Spieler Renato Steffen haben: Der Flügelflitzer glitt in der Nachspielzeit aus und blieb verletzt liegen. Nach dem Spiel verschwand der 30-Jährige mit Tränen in den Augen in der Kabine.
Sollte der Lugano-Akteur tatsächlich die WM-Endrunde in Katar verpassen, wäre dies ein Déjà-vu der bitteren Art: Bereits 2016 (Muskelfaserriss) und 2020 (Sprunggelenksverletzung) hatte er eine Endrunde verletzungsbedingt verpasst. 2018 fehlte er aus sportlichen Gründen.
So geht es weiter
YB beschliesst die englische Woche am Samstag zuhause im Wankdorf gegen Sion. Luzern empfängt gleichentags Lugano (ab 20:30 Uhr auf SRF zwei) und kann die Tessiner mit einem Sieg überholen.