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Zwischenbilanz Super League Wenn drei Viertel der Super-League-Teams vom Coup träumen dürfen

Nach 18 Runden präsentiert sich die Super League so spannend wie kaum zuvor. Eine Zwischenbilanz.

18 Runden sind in der Super League gespielt – die Ausgangslage für die 2. Tranche, die bereits am Wochenende des 18. und 19. Januars 2025 beginnt, verspricht so viel Spannung wie selten zu vor. Die Top 5 mit Lugano, Basel, Lausanne-Sport, Luzern und Servette sind durch zwei Punkte getrennt. Der Neunte liegt nur acht Zähler hinter Leader Lugano – und weil es sich dabei um den Schweizer Meister YB handelt, ist nicht ausgeschlossen, dass der Neunte am Ende der Erste sein wird.

Schwächelnder Meister und inkonstante Herausforderer

Am Ursprung der ganzen Spannung steht der Absturz der erfolgsverwöhnten Berner. Die Young Boys stehen mit 15 Punkten weniger da als noch vor einem Jahr und haben damit den Platz frei gemacht für die Konkurrenz.

Lugano hat einen sehr schönen Stil entwickelt und bleibt einer der heissesten Titelkandidaten.
Autor: Peter Knäbel SRF-Experte

Doch diese schwächelt und zeigt sich zu inkonstant. Lugano ist die Dreifach-Belastung anzumerken, bei Servette und Basel wechseln sich gute und mittelmässige Leistungen ab, der FCZ hat von den letzten 6 Super-League-Partien keine gewonnen und St. Gallen präsentiert eine ungewohnte Heimschwäche.

SRF-Experte Peter Knäbel nimmt die Hälfte der Super-League-Klubs unter die Lupe:

  • Lugano (Rang 1): «Das Team hat einen sehr schönen Stil entwickelt und mit Mattia Croci-Torti einen der besten Trainer der Liga. Lugano wird es durchziehen und ist einer der heissesten Titelkandidaten.»
  • Basel (Rang 2): «Die personellen und strukturellen Massnahmen von David Degen greifen. Der Verein ist stabil und ruhig. Man muss es so laufen lassen und nur eingreifen, wenn es wirklich nötig ist. Basel steht berechtigterweise dort oben.»
  • Lausanne (Rang 3): «Es wirkt alles sehr harmonisch und ambitioniert. Ludovic Magnin machte einen hervorragenden Job und hat mit Alvyn Sanches einen Unterschiedsspieler in seinen Reihen. Ich hoffe, dass er die Saison fertig spielt und es nicht zu einem Wintertransfer kommt. Die Qualifikation für das internationale Geschäft wäre schon ein riesiger Erfolg für Lausanne.»
  • Zürich (Rang 6): «Wenn der FCZ die Ergebniskrise nicht aufhalten kann, könnte es unruhig werden. Ergebnistechnisch muss etwas gehen, in der Rückrunde muss die Trendwende geschafft werden.»
  • YB (Rang 9): «In der momentanen Situation wäre die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb ein Erfolg. Es geht darum, konsequente Schlüsselentscheidungen zu treffen: auf der Trainerposition, beim Kader auf der Achse und auf dem Transfermarkt.»
  • GC (Rang 11): «GC wird mit Yverdon und Winterthur wohl die letzten Plätze unter sich ausmachen. Spannend wird sein, wie das Trainerteam in der Winterpause das Kader analysiert und was passiert.»

Bis und mit YB dürfen im Moment also alle Mannschaften vom grossen Coup träumen. Wie rasch es bei solch einer Tabellenkonstellation wieder in eine andere Richtung gehen kann, bewiesen zuletzt Sion und Zürich. Vor sechs Wochen war der FCZ mit elf Punkten Vorsprung auf die Walliser Leader. Nun gehen die beiden Teams nur durch einen Zähler getrennt als Tabellennachbarn in die Winterpause.

Die definitive Zäsur erfolgt am Ostermontag nach der 33. Runde und wird auf jeden Fall einen vorangegangenen Leader in die Abstiegsrunde verweisen. In den ersten 18 Runden gab es sieben (!) verschiedene Tabellenführer.

Super League

SRF zwei, «Super League – Highlights», 15.12.2024, 19:00 Uhr ; 

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