- Frankreich steht nach einem erkämpften 1:0-Sieg gegen Belgien im EM-Viertelfinal.
- In Düsseldorf provoziert Randal Kolo Muani in der 85. Minute ein Eigentor von Jan Vertonghen.
- Im Viertelfinal trifft Frankreich auf Portugal, das Slowenien im Penaltyschiessen niederrang.
Nach etwas mehr als einer Stunde brachten sowohl Frankreichs Didier Deschamps als auch Belgiens Domenico Tedesco neue Spieler in die Partie. Während bei den Franzosen Randal Kolo Muani die Offensive beleben sollte, kam bei den Belgiern mit Orel Mangala ein Mittelfeldspieler für Stürmer Loïs Openda.
Aber nicht etwa, weil die Belgier eine Führung zu verteidigen hatten. Stattdessen schienen sie sich darauf zu fokussieren, mit dem 0:0, das sie bis zu diesem Zeitpunkt hatten halten können, in Richtung Verlängerung zu gehen. Doch dieser Plan ging schief. Die französischen Offensivbemühungen nahmen immer mehr zu, während die wenigen Konterversuche erfolglos verpufften.
Eigentor provoziert
Die Entscheidung fiel erst 5 Minuten vor Abpfiff. Kolo Muani wurde im Strafraum angespielt, drehte sich und brachte einen Schuss in Richtung Tor. Jan Vertonghen lenkte entscheidend ab – 1:0 für Frankreich. Der 20. Abschluss brachte schliesslich, mit etwas Glück, den Erfolg. Viele dieser Versuche waren allerdings nicht mit genug Genauigkeit abgegeben worden. Nur zweimal ging der Ball aufs Tor, einmal war er drin.
Der Vize-Weltmeister profitierte bereits zum zweiten Mal an diesem Turnier von einem Eigentor, dazu kommt ein verwandelter Elfmeter von Kylian Mbappé. Für eine Offensive, die mit so viel Talent gesegnet wäre, erstaunlich wenig Durchschlagskraft.
Defensive im Vordergrund
Die mangelnde Offensivstärke der Franzosen könnte auch am grundsätzlich defensiven Ansatz liegen. Auf offensives Anlaufen wurde vor allem im 1. Durchgang verzichtet. Erst mit dem Seitenwechsel steigerte sich die «Équipe Tricolore» und wurde kreativer, um den kompakten belgischen Defensivverbund zu knacken – was dann dank Kolo Muani auch noch gelang.
In der belgischen Offensive versuchten die Ausnahmespieler Kevin de Bruyne und Romelu Lukaku, zumindest etwas für Torgefahr zu sorgen. De Bruyne scheiterte mit einem Freistoss in der 1. Halbzeit und mit einem Abschluss kurz vor dem französischen Führungstreffer. Lukaku blieb, bis auf eine vergebene Chance in der 70. Minute, weitestgehend unsichtbar.
So geht's weiter
Im Viertelfinal geht's für Frankreich gegen Portugal. Die Partie findet am kommenden Freitag um 21:00 Uhr in Hamburg statt.