- Die Türkei schlägt Tschechien an der EURO 2024 mit 2:1 und steht im Achtelfinal.
- Tschechien scheidet in der Gruppe F mit nur einem Zähler in der Vorrunde aus.
- Im Parallelspiel schafft Georgien gegen Portugal die Sensation und qualifiziert sich für die Runde der letzten 16.
Über 70 Minuten lang agierten die Tschechen im Volksparkstadion in Hamburg mit einem Mann weniger – und doch hielten sie die Hoffnung aufs Weiterkommen bis zum Schluss am Leben. Die Zuschauer kamen so in den Genuss eines Spiels auf Messers Schneide, das weniger von technischer Finesse und mehr von Spannung und Dramatik lebte.
Ein Lucky Punch gelang den erschöpften Tschechen indes nicht mehr. Im Gegenteil: Cenk Tosun machte in der vierten Minute der Nachspielzeit den Deckel mit einem satten Flachschuss in die entfernte Torecke drauf. Damit löste die Türkei das Ticket für die K.o.-Phase endgültig, während für Tschechien das EURO-Abenteuer vorbei ist.
Barak fliegt früh
Die Partie hätte einen anderen Verlauf nehmen können, wäre Antonin Barak ein bisschen geschickter zu Werke gegangen. Der tschechische Mittelfeldspieler holte sich bei Referee Istvan Kovacs innert neun Minuten (vollkommen verdient) zwei gelbe Karten ab. Nach nur 20 Minuten trat er den Gang unter die Dusche an.
Dennoch waren die Tschechen im ersten Durchgang näher am Führungstreffer. Die beste Chance den Bann zu brechen hatte David Jurasek nach einem Konter kurz vor dem Pausenpfiff, als er alleine vor dem türkischen Keeper auftauchte. Mert Günok verkürzte den Winkel geschickt und entschärfte das Geschoss.
Türkei lange enttäuschend
Das Team von Trainer Ivan Hasek vergab schon vor dem Platzverweis zwei vielversprechende Möglichkeiten: Lukas Provod zwang Günok nach nur 117 Sekunden zu einer Parade; eine Viertelstunde später nickte Robin Hranac einen Kopfball aus vielversprechender Position übers Gehäuse.
Von den Türken kam im ersten Durchgang erstaunlich wenig. Arda Güler vergab die beste Möglichkeit für den EM-Halbfinalisten von 2008, als sein Seitfallzieher von einem tschechischen Verteidiger abgeblockt wurde.
Ein Blitzstart – und dann das Bangen
So schläfrig die Equipe von Coach Vincenzo Montella vor der Pause auftrat, so schwungvoll startete sie danach: Eine furiose Druckphase veredelte Hakan Calhanoglu mit einem Vollspann-Kracher zum 1:0.
Wer dachte, dass die Türken nun zum souveränen Sieg spazieren, wurde enttäuscht. Die Tschechen tankten auch aus diesem Nackenschlag Moral – und belohnten sich dafür. In der 66. Minute setzte Tomas Soucek nach einer Unsicherheit bei Günok erfolgreich nach – 1:1.
So geht es weiter
Während Tschechien die Heimreise antritt, trifft die Türkei im Achtelfinal auf Österreich. Das Duell steigt am Dienstag, 2. Juli, um 21:00 Uhr.