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4 Wochen mit der Nati on Tour Von heissblütigen Schotten und kalten Medienzentren

Fast vier Wochen im Schlepptau der Schweizer Nati sind vorbei. Neben Fussball lief noch anderes.

Menschenmenge von Fussballfans mit schottischer Flagge.
Legende: Ein Meer von schottischen Fans Die «Tartan Army» machte ihrem Ruf in Deutschland alle Ehre. Das Nationalteam konnte nicht ganz mithalten. IMAGO Images/PA Images

Mit dem bitteren Viertelfinal-Out nach Penaltyschiessen gegen England endete die Reise der Schweizer Nati an der EURO 2024 abrupt und tränenreich. Doch auch abseits der «schönsten Nebensache der Welt» hielt die Endrunde viel bereit, das in Erinnerung bleiben wird.

100'000 Schotten in Köln

«Zuhause ist keiner mehr, wir sind alle hier», erzählte ein schottischer Fan vor dem 2. Gruppenspiel gegen die Schweiz in Köln. Und tatsächlich: Die Domstadt glich einer schottischen Exklave – die «Tartan Army» machte ihrem Ruf alle Ehre und sorgte für Gänsehautstimmung. Spätestens als die Hymne «Flower of Scotland» gesungen wurde, hielt es selbst altgediente Medienleute kaum mehr auf den Sitzen. Zur Schweizer Verteidigung muss gesagt werden: Auch die Nati-Fans sorgten jeweils für tollen Support von den Rängen. Spieler und Trainer bedankten sich an jeder Medienkonferenz artig dafür.

Was ist schon eine halbe Stunde Verspätung?

Wenn die Fans in Deutschland eines gelernt haben, dann ist es Geduld. Wer wie von der Uefa propagiert mit dem öffentlichen Verkehr in Deutschland herumreiste und die Spiele besuchte, musste bei der Reiseplanung genug Puffer mit einberechnen. Angekommen sind am Ende wohl alle – ob pünktlich ist dabei eine andere Frage, wie selbst EM-Turnierdirektor Philipp Lahm erfahren musste, als er seinen Einsatz bei der Partie zwischen der Slowakei und der Ukraine wegen einer massiven Verspätung seines Zugs verpasste.

«Coole» Stimmung im Medienzentrum

Von den herbstlichen Aussentemperaturen unbeeindruckt zeigte man sich in den Medienzentren. Wer weder Pullover noch Jacke dabeihatte, den fröstelte es bald. Wieso die Arbeitsbereiche der Journalisten auf gefühlte 15 Grad gekühlt wurden, ist unbekannt, angenehm war es aber nicht.

Kein Vergleich zu 2006

Insgesamt war die Stimmung in Deutschland aber nicht überall EM-würdig, auch das Wetter spielte dabei seine Rolle (s. unten). Erst in der Nähe der Stadien wiesen Flaggen und Schilder auf die Endrunde hin. Diesen Eindruck bestätigten auch viele Deutsche auf Nachfrage. Ein Sommermärchen wie 2006 war es nicht – die EM war somit auch ein Spiegelbild der allgemeinen Stimmung im Nachbarland. Das knappe Scheitern des Gastgebers im Viertelfinal verhindert wohl, dass sich dies in der letzten Turnierwoche noch ändern wird.

Sommerwetter? Nicht an der EM

4 Wochen war es an der WM 2006 schön und warm gewesen. 18 Jahre später musste man bis zur Reise nach Berlin warten, ehe das Thermometer endlich die 25-Grad-Marke überschritten hatte. Immer wieder goss es wie aus Kübeln und Gewitter sorgten dafür, dass ganze Fanzonen vorsichtshalber geschlossen werden mussten. Kein Vergleich zwar zu den massiven Unwettern, die gleichzeitig die Schweiz heimsuchten. Trotzdem hätte man sich vom Sommer in Deutschland mehr erhofft.

Video
Vor Türkei - Georgien wurde Dortmund vom Regen heimgesucht
Aus UEFA EURO 2024 Clips vom 18.06.2024.
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SRF zwei, Sportlive, 06.07.24, 17:10 Uhr

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