- Die Niederlande schlagen die Türkei nach 0:1-Rückstand mit 2:1 und ziehen an der EURO 2024 in den Halbfinal ein.
- Stefan de Vrij (70.) und ein Eigentor von Mert Müldür (76.) sorgen in Berlin für die Wende zugunsten der «Elftal».
- Halbfinal-Gegner der Niederländer am kommenden Mittwoch ist England, das die Schweiz im Penaltyschiessen bezwang.
Nach 20 Jahren haben die Niederlande wieder einmal den Halbfinal an einer EM-Endrunde erreicht. Das Team von Trainer Ronald Koeman setzte sich in einem umkämpften Viertelfinal gegen die Türkei durch und kämpft am kommenden Mittwoch gegen England um den Finaleinzug.
Dabei waren die Niederländer im ausverkauften Berliner Olympiastadion lange einem Rückstand hinterhergerannt. Trotz mehr Spielanteilen war es vor dem türkischen Schlussmann Mert Günok kaum einmal gefährlich geworden. Nach 70 Minuten fruchteten die niederländischen Bemühungen dann aber doch noch:
- 70. Minute: Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankt Memphis Depay den Ball in den Strafraum. Der eingewechselte Stefan de Vrij wird sträflich alleingelassen und köpfelt wuchtig zum 1:1-Ausgleich ein.
- 76. Minute: Die Niederländer lassen nicht locker. Nach einer flachen Hereingabe von Denzel Dumfries lassen Samet Akaydin und Kaan Ayhan den Ball passieren. Beim Versuch, den lauernden Cody Gakpo am Torschuss zu hindern, befördert Mert Müldür den Ball ins eigene Tor.
Die Türkei erholte sich relativ schnell vom Doppelschlag und wehrte sich mit aller Vehemenz gegen das Ausscheiden. Und in einer turbulenten Schlussphase schwammen die Niederländer tatsächlich noch einmal gewaltig. In der 85. Minute rettete Torschütze De Vrij für seinen geschlagenen Goalie Bart Verbruggen vor der Linie. In der Nachspielzeit verhinderte Verbruggen das 2:2 mirakulös. Nach 96 Minuten erlöste Schiedsrichter Clément Turpin «Oranje» mit dem Schlusspfiff.
Türkei jubelt nach 35 Minuten
Nach einem schwungvollen Beginn der Niederländer hatten in der 1. Halbzeit bald einmal die Türken das Zepter übernommen. In der 35. Minute fiel just der Führungstreffer für die Türkei.
Nach einem Eckball landete der Ball bei Arda Güler. Der türkische Youngster hatte viel Zeit zum Flanken und fand am zweiten Pfosten einen Abnehmer. Weil sich der niederländische Torwart Verbruggen komplett verschätzte, konnte Akaydin unbedrängt zum 1:0 einköpfeln.
Zum vierten Mal im fünften Spiel an dieser EM lag die Türkei damit in Führung. Diese hätte sie nach der Pause beinahe ausgebaut. Einen direkt getretenen Freistoss von Güler lenkte Verbruggen in der 56. Minute aber an den Pfosten. Diese Parade war der Weckruf für die Niederlande, die nun mit mehr Vehemenz und Personal angriffen und sich später dafür belohnten.
So geht es weiter
Im zweiten EM-Halbfinal, der am Mittwoch um 21:00 Uhr (live ab 20:10 Uhr auf SRF 1) in Dortmund stattfindet, bekommen es die Niederlande mit England zu tun.