- Frankreich zieht mit einem 5:3 nach Elfmeterschiessen gegen Portugal in den EURO-Halbfinal ein. Joao Felix trifft als einziger Schütze nicht.
- Im Volksparkstadion Hamburg fallen in den 120 Minuten zuvor in einer sehr überschaubaren Begegnung keine Tore.
- Frankreich trifft im EM-Halbfinal auf Spanien, das Gastgeber Deutschland mit 2:1 nach Verlängerung ausschaltete.
Es bleibt dabei: Frankreich kann aus dem Spiel heraus keine Tore erzielen. Und trotzdem steht das Team von Trainer Didier Deschamps nun im EURO-Halbfinal. Im Penaltyschiessen hatten die Franzosen – auch ohne den bereits ausgewechselten Kylian Mbappé – die leicht besseren Nerven.
Der bei Portugal in der Verlängerung eingewechselte Joao Felix traf als einziger Schütze nicht ins, sondern nur ans Gehäuse. Der Pfosten rettete für Frankreich und beendete das Turnier für Cristiano Ronaldo und seine Portugiesen. Bei den Franzosen trafen sämtliche Schützen gegen Diogo Costa, Portugals Penalty-Helden vom Achtelfinal-Spiel, souverän. Théo Hernandez netzte als 5. und letzter Akteur ein.
Das Elfmeterschiessen hatte sich in den 120 Minuten zuvor bereits angedeutet. Beide Mannschaften enttäuschten über weite Strecken mit einer massiv risikoarmen und wenig begeisternden Spielweise.
Viel Zurückhaltung
In der 1. Halbzeit hatten sich beide Nationen ein müdes Hin und Her geliefert. Der grösste Aufreger in den ersten 45 Minuten? Als Bruno Fernandes statt Ronaldo in der 42. Minute einen Freistoss aus vielversprechender Position über das französische Gehäuse setzte.
Ansonsten herrschte in den Strafräumen meist gähnende Leere. Während Portugal die Gangart bestimmte, sorgte Frankreich zumindest zweimal für einen kleinen Hauch von Torgefahr. In der 20. Minute scheiterte Verteidiger Hernandez aus der Distanz mit einem wuchtigen, aber unplatzierten Schuss. 2 Minuten später kam Mbappé aus spitzem Winkel nicht an Costa vorbei.
Erste Top-Chancen
Auch zu Beginn der 2. Halbzeit mussten sich die rund 48'000 Zuschauer im Volksparkstadion Hamburg mit schwerer Fussballkost abfinden. Ein kurzer Schreckmoment ereignete sich in der 55. Minute, als Mbappé vom Ball im Gesicht getroffen wurde. Nach der Fixierung seiner Maske ging es für den französischen Hoffnungsträger aber weiter.
Nachdem von Portugal eine Stunde offensiv nichts Zusammenhängendes zu sehen gewesen war, trauten sich die Akteure von Trainer Roberto Martinez plötzlich energischer nach vorne. Das Ergebnis waren 2 ausgezeichnete Chancen:
- 61. Minute: Zuerst scheitert Fernandes mit seinem Flachschuss am reflexstarken Mike Maignan, dann schlenzt Joao Cancelo den Ball über den Kasten.
- 63. Minute: Nach einer starken Vorlage von Rafael Leao zieht Vitinha wenige Meter vor dem Tor direkt ab, Maignan reagiert glänzend.
«Les Bleus» erwachen
Diese Möglichkeiten schienen die «Équipe Tricolore» aufzuwecken. Innert wenigen Minuten verzeichnete auch das Deschamps-Team Chancen auf die lang ersehnte Führung.
- 70. Minute: Eduardo Camavinga verzieht im Strafraum mit seinem schwächeren rechten Fuss. Sein Abschluss streift wohl noch knapp den entfernten Pfosten.
- 74. Minute: Ein frecher Schlenzer aus der Distanz des eingewechselten Ousmane Dembélé streift das Aluminium.
Weil aber auch ein letzter Versuch von Mbappé tief in der Nachspielzeit seinen Weg nicht an Costa vorbei fand, musste die Partie in die Verlängerung.
So geht es weiter
Im ersten EM-Halbfinal, der am Dienstag um 21:00 Uhr (live ab 20:10 Uhr auf SRF 1) in München stattfindet, bekommt es Frankreich mit Spanien zu tun.