Leonidas Stergiou verliess im vergangenen Sommer seinen Stammverein FC St. Gallen in Richtung Deutschland, zum VfB Stuttgart. Die Schwaben, die sich erst in der Relegation gerettet hatten, starteten furios in die neue Saison, gewannen 7 der ersten 8 Spiele. «Ich kam in ein funktionierendes Team, das hat seine Schatten- aber auch Sonnenseiten», meint Stergiou dazu.
Die Schattenseiten spiegelten sich in Stergious Spielzeiten in der Hinrunde wider: Im Jahr 2023 kam der Schweizer Nationalspieler lediglich zu 5 Teilzeiteinsätzen, keiner länger als eine Viertelstunde.
Dafür habe er im Hintergrund viel lernen und sich somit an die Bundesliga heranführen lassen können. Stergiou musste sich an das Niveau «anpassen und gewöhnen», denn es sei ein grosser Sprung gewesen von der Super League.
Ich habe noch nicht oft getroffen, dass es genau in einem Topspiel passiert, konnte ich mir nicht ausmalen.
In der Rückrunde steigerten sich dann die Einsatzzeiten Stergious, in der 20. Runde spielte er erstmals durch, weitere 5 Male stand er danach in der Startelf. Und dann, am 32. Spieltag, der vorläufige Höhepunkt seiner Bundesliga-Karriere: Stergiou trifft zum 1:0 gegen den FC Bayern. «Ich habe noch nicht oft getroffen, dass es genau in einem Topspiel passiert, konnte ich mir nicht ausmalen», meinte Stergiou zu seinem erst zweiten Tor auf Vereinsebene.
Am letzten Spieltag verdrängte Stuttgart die Bayern sogar noch von Rang 2, die Champions-League-Teilnahme stand da schon fest. Doch bevor Stuttgart in der «Königsklasse» nach den Sternen greift, steht für Stergiou bereits ein weiteres Highlight in einer aufregenden Spielzeit an: «Jetzt ist noch die EM vor der Tür, ich hatte noch gar keine Zeit, die vergangene Saison setzen zu lassen», so Stergiou.
Eine EM-Teilnahme ist für Stergiou immer noch möglich: Er ist auch nach dem ersten Kaderschnitt noch im vorläufigen Kader der Nationalmannschaft dabei. War er beim FC St. Gallen hauptsächlich als Innenverteidiger im Einsatz gestanden, spielte er für Stuttgart vornehmlich als Rechtsverteidiger. Stergiou gefalle die Position, «ich bin gut auf dieser Position angekommen».
Die neue Polyvalenz Stergious könnte ihm auch bei Murat Yakin einen Vorteil verschaffen, denn in der Innenverteidigung ist das Gedränge grösser als auf der Rechtsverteidiger-Position. Der 22-Jährige lässt es auf sich zukommen: «Was die Position angeht, bin ich flexibel.»