Als Wunderknabe Lamine Yamal nach seiner späten Auswechslung cool an der Nord-Tribüne der Münchner Arena vorbeischlenderte, flippten die Fans der «La Roja» schier aus. Die Euphorie um den 16-Jährigen erreichte beim beeindruckenden Final-Einzug der Spanier ihren vorläufigen Höhepunkt.
Vonlanthen und Pele überflügelt
«Lamine Final» (Mundo Deportivo) war der Held eines unvergesslichen Abends, er war der «Man of the Match» – und er brach mit seinem Traumtor beim 2:1 gegen Frankreich einen historischen Rekord. Selbst Legende Pelé stellte der umjubelte Jungstar des FC Barcelona damit in den Schatten.
Mit nur 16 Jahren und 362 Tagen ist er der jüngste Torschütze der EM-Geschichte, der jüngste Teilnehmer ist er ohnehin schon. Auch bei einer WM war bisher kein Torschütze jünger gewesen: Ikone Pelé war bei seinem ersten WM-Treffer 1958 17 Jahre und 239 Tage alt. Der Rest ist bekannt.
Bild aus dem Jahr 2007 geht viral
Der Fussball-Zauber wurde Yamal quasi in die Wanne gelegt. Vater Mounir Nasraoui postete unlängst ein Bild, in dem Superstar Lionel Messi ein Baby in einer Wanne wäscht. Der Säugling: Lamine Yamal. «Der Beginn zweier Legenden», schrieb Nasraoui passenderweise zu dem Foto, das 2007 im Rahmen eines geplanten Wohltätigkeitskalenders entstanden ist.
«Neugeboren» kommentierte Yamal selbst das Bild auf seinem X-Account. Gebadet von Messi: Was soll da noch schief gehen? Längst werden Vergleiche zum argentinischen Zauberfloh gezogen. Dies sei ein Thema für die Medien, so Yamal trocken: «Es wird keinen anderen Fussballer wie Leo Messi geben.»
«Er ist ein Phänomen», schwärmte L'Esportiu. Mit seinem gefühlvollen Schlenzer in den Winkel zum 1:1 hatte Yamal den Einzug ins Endspiel am Sonntag in Berlin geebnet. Für Yamal war es ein Schuss ins Glück. «Es ist ein Traum, der wahr wird. Mein Ziel war es, meinen Geburtstag in Deutschland zu feiern. Das habe ich geschafft», sagte ein freudestrahlender Yamal, der am Samstag 17 Jahre jung wird. Seiner Mutter Carolin habe er schon gesagt, «dass sie mir nichts schenken muss. Den Final zu gewinnen, wäre Geschenk genug.»