Noch ist nicht klar, ob Vivianne Miedema für den Viertelfinal gegen Frankreich bei den Niederlanden gleich wieder in die Startformation zurückkehrt. Die Angreiferin war nach dem Auftaktspiel gegen Schweden (1:1) an Corona erkrankt und verpasste die beiden weiteren Gruppenspiele – auch jenes gegen die Schweiz (4:1).
Klar ist aber, dass «Oranje» eine Spielerin des Formats Miedema auf jeden Fall gebrauchen kann. Sie ist erst 26 Jahre alt, dennoch hat die Ausnahmekönnerin in der Offensive bereits reihenweise Rekorde geknackt. Hier eine Auswahl ihrer Bestmarken:
- Mit 83 Treffern Rekordtorschützin der Niederlande.
- Mit 74 Treffern Rekordtorschützin der englischen Women's Super League (WSL).
- Keine andere Frau hat mehr Tore für einen einzigen Klub in der WSL erzielt als Miedema für Arsenal.
- Keine andere Frau hat mehr Tore in einer Saison in der WSL erzielt als Miedema (22 Treffer in der Meisterschaft 2018/19).
- An den Olympischen Spielen in Tokio stellte sie im Vorjahr mit 8 Treffern in nur 177 Minuten in den 3 Vorrunden-Spielen einen Rekord auf.
Bei diesen Zahlen ist es kein Wunder, konnte Miedema schon diverse Erfolge feiern. Mit Bayern München wurde sie zweimal deutsche Meisterin, mit Arsenal gewann sie die Liga in England.
Eine Statue vor dem Emirates Stadion
Anlässlich des Nord-London-Derbys Anfang Mai gegen Tottenham, das erstmals im Emirates Stadion ausgetragen worden war, wurde Miedema kurzzeitig gar mit einer Statue vor dem Stadion gewürdigt.
Als absoluten Höhepunkt ihrer Karriere beschreibt Miedema aber den Titelgewinn mit den Niederländerinnen an der EM vor 5 Jahren im eigenen Land. Vor dem euphorisierten Heim-Publikum steuerte Miedema u.a. im Final 2 Treffer zum 4:2-Erfolg gegen Dänemark bei.
Meine Mutter hat sich wohl gelangweilt.
«Die letzte EURO war die beste Erfahrung in meiner bisherigen Karriere. Ich glaube nicht, dass das jemals übertroffen wird», meint Miedema, die nicht nur viele Tore schiesst, sondern auch viele Vornamen hat.
Anna Margaretha Marina Astrid Vivianne Miedema lautet ihr gesamter Name. Sie habe keine Ahnung, warum sie so viele Vornamen habe. «Meine Mutter hat sich wohl gelangweilt», mutmasst Miedema herzhaft lachend.
Natürlich ist die Titelverteidigung das grosse Ziel der Niederländerinnen. Der Start ins Turnier in England lief weder für Miedema noch für ihr Team wunschgemäss. Während die Angreiferin gegen Schweden torlos geblieben war und danach zum Zuschauen verdammt war, bekundeten ihre Teamkolleginnen weiteres Verletzungspech und mussten in der Vorrunde den punktgleichen Schwedinnen den Gruppensieg überlassen.
Gegen Frankreich wird nun eine Leistungssteigerung gefragt sein. Mit Miedema im Kader dürfte das kein utopisches Unterfangen sein.
