Schon wieder kommt es im Schweizer Fussball zur Affiche Young Boys vs. FC Basel. Mit dem Wankdorf bleibt auch der Schauplatz derselbe. Allerdings gehört die Bühne drei Tage nach dem Männer-Klassiker den Frauen. Und diese bürgen für einen veritablen Spitzenkampf.
Es treffen sich der Leader und der Tabellendritte. Beide Klubs marschieren bislang eher verblüffend und im Gleichschritt durch die Women's Super League. Mit 19 Zählern aus 9 Partien stehen die Bernerinnen um einen einzigen Punkt besser da als die Baslerinnen.
Auch heruntergebrochen auf die Protagonistinnen handelt es sich um ein hochklassiges Duell, um jenes zwischen den Top-Torschützinnen der Liga:
- Auf der einen Seite im Dress von Gelb-Schwarz Naomi Luyet. Die erst 18-Jährige hält bei 8 Goals und 4 Vorlagen. Eigentlich ist das Talent, gleich wie ihre Farben, erst ab dem 4. Meisterschaftsspiel so richtig in Fahrt gekommen und netzt seit da verlässlich ein – einmal dreifach, zweimal doppelt.
- Aufs Basels Seite tut sich in der Offensive Milena Nikolic hervor. 7 Treffer und 3 Assists sind die Errungenschaft der 32-Jährigen in der laufenden Saison. Bei der Ouvertüre, einem 2:1-Sieg über YB im St. Jakob-Park, steuerte Nikolic beide Tore bei. Im Unterschied zu Luyet zeigt die Kurve ihrer persönlichen Ausbeute aber eher nach unten.
Dann gibt es eine weitere gewichtige Diskrepanz zwischen den beiden. Luyet kehrte am Mittwochmorgen mit mächtig Rückenwind von der Nati zurück in den Klub. Sie hatte am Vorabend in Genf beim Test gegen Frankreich den sehenswerten 2:1-Siegtreffer für die Gastgeberinnen der EM-Endrunde 2025 markiert. Es war im 5. Einsatz für die Nati der Premieren-Treffer für die YB-Aussenläuferin.
Derweil verspielte Nikolic mit Bosnien-Herzegowina im Rückspiel der 1. EM-Playoff-Runde beim 1:4 in Serbien die Chance, um nächsten Sommer am Turnier in ihrer Fussball-Heimat teilnehmen zu können. Auch die Tatsache, dass sie für die Gäste ausgleichen konnte (31.), dürfte die Basler Kraft nicht über die Enttäuschung hinwegtrösten.
YB hat einen Lauf, nicht aber gegen Basel
Ergo surfen Luyet und Nikolic trotz den jeweiligen Spitzenpositionen ihrer Klubs in persönlicher Hinsicht nicht auf der gleichen Erfolgswelle.
Apropos Erfolgswelle: Eine solche reitet YB seit nun 6 Spielen, in denen die Bernerinnen lauter Siege aneinanderreihten und ein Torverhältnis von 25:3 aufweisen. Beim geplanten drittletzten Einsatz seiner Trainerin Imke Wübbenhorst an der Seitenlinie vor deren Babypause trifft der Leader aber auf unbequeme Gegnerinnen. Der letzte YB-Erfolg über Basel datiert vom 21. August 2021. Seither resultierten aus 6 Anläufen nur 2 Punkte.