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Sieht aus wie Börsenkurse, sind aber American-Football-Statistiken – doch zwischen Börsenkursen und Sportresultaten gibt es einige Gemeinsamkeiten
Aus Audio Aktuell SRF 3 vom 13.11.2024. Bild: Keystone
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Sportwetten unter der Lupe Finanzmarkt-Wetten sind riskanter als Sportwetten

YB wirbt für die Trading-Plattform Plus500. Dabei sind Wetten auf den Finanzmarkt noch gefährlicher als Sportwetten.

Das Schweizer Geldspielgesetz verbietet ausländische Anbieter von Sportwetten. Auch Werbung dürfen diese in der Schweiz nicht machen. Doch auf den Trikots von Schweizer Sportlerinnen und Sportlern ist seit einiger Zeit Reklame für Unternehmen zu sehen, die sich kaum von Wettplattformen unterschieden.

Hauptsponsor der Berner Young Boys zum Beispiel ist Plus500 – eine Tradingplattform aus dem Vereinigten Königreich, bei der auf den Finanzmarkt gewettet wird. Das ist in der Schweiz erlaubt, weil das Bundesgesetz über Geldspiele nicht für Tätigkeiten gilt, für welche die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht zuständig ist.

Sportwetten und Wetten auf den Finanzmarkt haben dasselbe Publikum

Doch Wetten auf den Finanzmarkt – auf Aktien, Gold, Öl oder Kryptowährungen – können noch gefährlicher sein als klassisches Glückspiel: Das Suchtrisiko gleicht dem von Sportwetten, aber es stehen viel höhere Beträge auf dem Spiel. Zahlen von 2021 zeigen, dass Schweizerinnen und Schweizer bei normalem Geldspiel in Schnitt 105 Franken im Monat einsetzen. Bei Wetten auf den Finanzmarkt sind es dagegen 1434 Franken.

Studien zeigen auch eine klare Überschneidung zwischen Sportwetten und Wetten auf den Finanzmarkt – wer sich durch die Sponsoren-Werbung bei YB zu Wetten auf den Finanzmarkt verleiten lässt, hat zuvor vielleicht auch schon auf Sportergebnisse gewettet und umgekehrt. Dabei handelt es sich häufig um junge Männer, die viel im Internet unterwegs und bereit sind, beim Wetten viel Risiko einzugehen.

Auf kurzfristige Gewinne können hohe Verluste folgen

Wie bei Sportwetten lässt sich auch mit Wetten auf den Finanzmarkt kurzfristig zwar Geld verdienen. Doch langfristig lohnt sich das Risiko nicht: Nach einem Jahr schreiben höchstens 30 Prozent der Spekulierenden Gewinn. Nach fünf Jahren sinkt ihr Anteil auf ein Prozent. Fachleute für Spielsucht kennen eindrückliche Einzelfälle: So etwa einen Mann, bei dem sich ein anfänglicher Gewinn von 20 Millionen Franken bald in einen Verlust von 700'000 Franken verwandelte.

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Wetten, dass Online-Sportwetten nicht unproblematisch sind?
01:04:26 min Bild: KI-Bild: Midjourney/SRF
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Dabei wirkt oft ein Phänomen, das man «Kontrollillusion» nennt: Die Wettenden glauben, dank genug Information und Geschick Vorgänge kontrollieren zu können, die in Wahrheit nicht zu beeinflussen sind. Denn noch mehr als beim Sport spielen auf dem Finanzmarkt am Ende Glück und Zufall die grösste Rolle.

Radio SRF 3, 13.11.2024, 15:50 Uhr

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