Die in diesem Jahr gestorbene Basketball-Legende Bill Russell hatte mal ein kleines Problem: Er hatte in der NBA so viel Erfolg, dass alle seine elf Meisterringe nicht mehr einzeln an seine Finger passten. Spaniens Rudy Fernandez bekommt zwar keine Ringe, für seine verrückte Medaillensammlung im Nationaltrikot wird der Platz an seinem Hals aber auch immer enger.
Fernandez holte seit 2006 in dieser Abfolge WM-Gold, EM-Silber, Olympia-Silber, EM-Gold, EM-Gold, Olympia-Silber, EM-Bronze, EM-Gold, Olympia-Bronze, WM-Gold und nun, 2022: wieder EM-Gold.
Während die Gasol-Brüder Pau und Marc nach Olympia in Tokio abdankten, schaffte es der 37-Jährige noch einmal ins Aufgebot von Sergio Scariolo – und bis zum Titel in Berlin, den die höchstens als Mitfavorit gestarteten Spanier mit einem 88:76 im Finale gegen Frankreich vollendeten.
Das Netz als Andenken
«Das war so besonders. Dieses Team war sehr jung, aber hat immer gekämpft. Jetzt wird die ganze Arbeit im Turnier erst wahrgenommen», sagte Routinier Fernandez, der bei den Interviews in den Katakomben das abgeschnittene Netz der Berliner Arena um den Hals hängen hatte.
«Ich bin glücklich und stolz, Teil dieser Gruppe zu sein.» Im ewigen EM-Medaillenspiegel läge Fernandez alleine vor Nationen wie Italien, Frankreich oder Deutschland.