Das erste Saisonrennen ist für alle Athleten gleichbedeutend mit einer ersten Standortbestimmung. Auf Niklas Hartweg trifft dies in diesem Winter aber in besonderem Masse zu. Der 24-Jährige hatte sich im Sommer bei einem Unfall mit dem Mountainbike an der Schulter verletzt und musste sich einer Operation unterziehen.
Eine lädierte Schulter ist nicht unbedingt das, was man als Biathlet gebrauchen kann. Umso weniger, wenn im Februar mit der Heim-WM in Lenzerheide (12. bis 23. Februar) ein wohl einmaliges Karriere-Highlight ansteht. «Mit dem schwierigen Sommer hat sich alles etwas relativiert», sagte Hartweg denn auch bei seinem Besuch im «Sportpanorama». Tönt nicht gerade optimistisch.
Es bleibt noch Zeit
Die Verletzung sei für ihn ein ziemlicher Rückschlag gewesen, erzählt Hartweg mit Blick auf die Heim-WM. «Es ist das erste grosse Jahr meiner noch jungen Karriere, in dem ich Leistung bringen will», so der Junioren-Weltmeister von 2019 im Einzel. Entsprechend herausfordernd sei im Sommer die Ungewissheit gewesen, inwiefern die Verletzung seine Saisonvorbereitung beeinflussen würde.
Mittlerweile blickt Hartweg auf einen gelungenen Reha-Prozess ohne Rückschläge zurück. Die Schulter bereitet ihm keine Probleme mehr. Was bleibt, ist ein Stück Ungewissheit, etwa über einen allfälligen Trainingsrückstand. Doch der Schweizer macht sich keinen Stress. «Wir haben Zeit bis Februar. Es muss nicht schon am Wochenende unfassbar gut laufen», stellt er klar.
Sein Hauptfokus liegt ganz klar auf den Titelkämpfen in Lenzerheide. Dass er mittlerweile nicht nur dort trainiert, sondern auch wohnt, macht es für ihn umso spezieller. Vorerst gilt Hartwegs Konzentration aber dem Saisonauftakt am Wochenende in Kontiolahti. Läuft es ihm in Finnland noch nicht wunschgemäss, wird er sich davon nicht irritieren lassen.