- Top-Favorit Johannes Thingnes Bö setzt sich an der WM in Tschechien im Einzelrennen verdient durch.
- Der Norweger verfehlt zwar einmal das Ziel, trotzdem reicht es ihm souverän zum 19. WM-Gold.
- Die Schweizer Cracks Niklas Hartweg und Sebastian Stalder lassen in der Loipe Federn. Hartweg wird trotzdem ansprechender Elfter.
Im WM-Sprintrennen vom Samstag hatte Johannes Thingnes Bö noch seinem Landsmann Sturla Holm Lägreid den Vortritt lassen müssen. Doch 24 Stunden später stürmte der norwegische Überflieger in der Verfolgung bereits zu Gold – seinem 18. an einer WM. Und im 20-km-Einzelrennen vom Mittwoch legte der jüngere der Bö-Brüder nach: Trotz eines Fehlers beim ersten Liegendschiessen tütete er dank einer überragenden Laufleistung den nächsten Titel ein.
Hinter dem Führenden im Gesamtweltcup sorgte dessen Bruder Tarjei für einen Doppelsieg für Norwegen und die Familie Bö (+0:58,9 Minuten). Der drittplatzierte Deutsche Benedikt Doll, der ebenfalls einen Fehlschuss zu verzeichnen hatte, verlor bereits knapp zwei Minuten auf die Siegerzeit.
Hartweg zu langsam
Nicht in den Kampf um die Medaillen konnten die Schweizer Trümpfe eingreifen. Niklas Hartweg zeigte am Schiessstand aber eine hervorragende Leistung. Die ersten 19 Schüsse fanden ihr Ziel. Einzig beim 20. und letzten Schuss – einem ärgerlichen Randtreffer – bekam Hartweg eine Strafminute aufgebrummt.
Kleiner Trost für den 23-Jährigen: Mit einem fehlerfreien Schiessen hätte es ihm zwar zu einem Top-10-Platz, nicht aber zu einer absoluten Topklassierung gereicht. Denn Hartweg verlor zu viel Zeit auf der Strecke. Selbst wenn man den überlegenen Sieger Bö ausklammert, büsste Hartweg auf die besten Läufer weit über 3 Minuten ein. «Ich musste früh erkennen, dass es physisch heute nicht mein bester Tag sein würde», bilanzierte der Schweizer im Ziel. Dank seinem starken Auftritt am Schiessstand schaute für Hartweg gleichwohl der ansprechende 11. Schlussrang heraus.
Steigt Stalder aus?
Ähnlich verlief das Rennen für Sebastian Stalder. Er verlor auf der Loipe sogar noch mehr Zeit als sein Teamkollege. Gepaart mit seinen beiden Schiessfehlern klassierte er sich nur auf dem 28. Rang. «Ich fühle mich müde, es geht überhaupt nicht vorwärts. So macht es keinen Spass», bilanzierte der niedergeschlagene Zürcher Oberländer im Ziel.
Er überlege sich sogar, die weiteren WM-Rennen auszulassen, so Stalder. Mit dem Material zeigte sich der 26-jährige sehr zufrieden. Der grosse Rückstand (knapp 5 Minuten in der Loipe auf Sieger Bö) resultiere aus seiner ungenügenden physischen Verfassung, so Stalder.
Am Donnerstag findet in Nove Mesto die Single-Mixed-Staffel statt (ab 17:50 Uhr live auf SRF zwei). Nach einem Ruhetag am Freitag gehen die Weltmeisterschaften mit den Staffeln (Samstag) und den Massenstarts (Sonntag) zu Ende.