- Noch immer kein Edelmetall für die Schweiz an Biathlon-Weltmeisterschaften: Lena Häcki-Gross wird in der Verfolgung über 10 km in Lenzerheide Fünfte.
- Mit der Silbermedaille vor Augen zeigt die Engelbergerin im letzten Schiessen Nerven. Sie leistet sich drei Fehler.
- Gold geht überlegen an Franziska Preuss (GER), die im Schiessen ohne Fehler bleibt. Silber holt Elvira Öberg (SWE), Justine Braisaz-Bouchet (FRA) holt Bronze.
Bis zum vierten und letzten Schiessen lag Lena Häcki-Gross in der Verfolgung über 10 Kilometer in Lenzerheide auf Silberkurs. Nach dem bitteren vierten Rang im Sprint am Freitag schien die erste Schweizer Biathlon-Medaille an Weltmeisterschaften in Reichweite. Doch beim letzten Stehendanschlag zeigte Häcki-Gross plötzlich Nerven.
Gleich dreimal traf die 29-Jährige nicht ins Schwarze. Auf den daraus resultierenden drei Strafrunden musste Häcki-Gross zusehen, wie Elvira Öberg (SWE), Justine Braisaz-Bouchet (FRA) und Lou Jeanmonnot (FRA) an ihr vorbeizogen. Mit schliesslich 47,4 Sekunden Rückstand auf Bronze kam die Schweizerin als Fünfte ins Ziel.
Dass der Rennverlauf entscheidend ist für den Zufriedenheitswert einer Athletin, unterstrich Häcki-Gross kurz nach dem Rennen: «Vor dem Rennen hätte ich einen 5. Rang sofort genommen. Jetzt bin ich mit einem gemischten Gefühl da.» Sie habe wirklich alles in die Waagschale geworfen und meinte weiter: «Ich kann wirklich stolz sein auf mich.»
Den Sieg holte sich Franziska Preuss. Und das auf überlegene Art und Weise: Die als zweite Athletin in die Verfolgung gestartete Deutsche zeigte am Schiessstand eine makellose Leistung und jubelte mit fast 40 Sekunden Vorsprung im Ziel über Gold. Silber ging an Öberg, Bronze an Braisaz-Bouchet.
Liegend ohne Fehler
Zuvor hatte Häcki-Gross einen grandiosen Wettkampf gezeigt. In den beiden Liegendschiessen blieb die Schweizerin ohne Fehler. Zusammen mit Preuss lag sie bis zum ersten Stehendanschlag an der Spitze, ehe sie sich den ersten Schiessfehler leistete.
Da allerdings auch die Verfolgerinnen nicht fehlerfrei schossen, blieb dieser Fehlschuss noch ohne Konsequenzen. Mit Silber vor Augen kam Häcki-Gross zum letzten Schiessen – und vergab dort die gute Ausgangslage.
Aita Gasparin macht 20 Ränge gut
Zweitbeste Schweizerin war in der Verfolgung Aita Gasparin auf Rang 21. Die Bündnerin startete als 41. in der Verfolgung weit hinten. Mit einer perfekten Leistung im Liegendschiessen und lediglich zwei Fehlern im Stehendanschlag verbesserte sie sich um 20 Ränge und lief noch in die Top 30. Schwester Elisa Gasparin wurde 38.
So geht es weiter
Nach einem Ruhetag am Montag geht es für die Biathletinnen am Dienstag mit dem Einzel über 15 Kilometer weiter. Das Rennen sehen Sie ab 14:50 Uhr live auf SRF zwei. Die Männer absolvieren ihr Einzelrennen über 20 Kilometer tags darauf (ebenfalls ab 14:50 Uhr bei SRF).