- Zum Auftakt der Biathlon-WM in Lenzerheide belegt die Schweizer Mixed-Staffel Rang 6.
- Amy Baserga, Lena Häcki-Gross, Sebastian Stalder und Niklas Hartweg agieren am Schiessstand nicht sauber genug, um die erste Medaille der heimischen Biathlon-Geschichte zu erobern.
- Gold geht an ein entfesseltes Frankreich, Silber an überraschende Tschechen – Norwegen und Schweden patzen.
Nicht zuletzt wegen «aussergewöhnlicher Fähigkeiten im Schiessstand» hatte Cheftrainerin Sandra Flunger in der Mixed-Staffel an der Heim-WM in Lenzerheide auf Sebastian Stalder gesetzt. Doch der zweitbeste Schütze der gesamten Biathlon-Elite zeigte Nerven. Als dritter Schweizer Läufer musste er liegend gleich alle drei Nachlader aufwenden, um der Strafrunde fernzubleiben.
Die Kombination aus überraschend langsamem Schnee und Nervosität habe Stalder zu schaffen gemacht, stellte er nach seinem Einsatz fest. Stehend blieb Stalder makellos, doch der Zug zur ersehnten Medaille war unter normalen Umständen abgefahren.
Für Jacquelin liegt eine Strafrunde locker drin
An der Spitze wurde Frankreich seiner Favoritenrolle gerecht. Julia Simon, Lou Jeanmonnot, Éric Perrot und Émilien Jacquelin dominierten derart, dass sich der Schlussläufer auch noch eine Strafrunde erlauben konnte. Dennoch siegten die Franzosen mit 1:13 Minuten Vorsprung souverän. Silber ging überraschend an Tschechien, das im Schlussspurt Deutschland distanzierte.
Prominente Patzer
Überraschend ohne Edelmetall blieben Norwegen (4.) und Schweden (5.). Die norwegische Startläuferin Ingrid Tandrevold kassierte direkt zwei Strafrunden, bei Schweden patzte Elvira Öberg. Die anschliessenden Aufholjagden blieben unbelohnt.
Direkt dahinter landete die Schweiz mit Schlussläufer Niklas Hartweg. Mit Rang 6 wurde der angestrebte Medaillenrang verpasst, auf Bronze fehlten indes nur 25 Sekunden. Das Warten aufs erste Schweizer Podest an einer WM geht somit weiter.
«Wir wollten da sein, wenn sich die Chance ergibt. Das waren wir vielleicht nicht ganz», analysierte Flunger. Dennoch zog sie ein durchaus lobendes Fazit: «Rang 6 ist das zweitbeste WM-Ergebnis, das nehmen wir sehr positiv mit.» Auch Hartweg war «zufrieden. Es braucht nicht viel, damit es aufgeht.» Zum Schiessen befand er: «Es wurden allgemein viele Fehler geschossen. Man brauchte in der Loipe mehr Energie als erwartet.»
Die Stimmen zum Rennen
Trockene Luft macht zu schaffen
Amy Baserga musste gleich beim ersten Schiessen zweimal nachladen. Stehend blieb sie ohne Fehler und übergab mit knapp 40 Sekunden Rückstand an Lena Häcki-Gross. Die Obwaldnerin gewann trotz insgesamt vier Nachladern zwei Positionen. Anschliessend schilderte Häcki-Gross, bei warmen 6 Grad Celsius und trockener Luft habe sie mit der Atmung Probleme bekundet. Wäre anschliessend Stalder fehlerfrei geblieben, wäre Edelmetall noch im Bereich des Möglichen gewesen. So aber muss sich die Schweiz mit einem Start in die Heim-WM ohne Exploit begnügen.
So geht's weiter
Am Freitag (14:45 Uhr) steht der Sprint der Frauen auf dem Programm, am Samstag (14:55 Uhr) jener der Männer. Am Sonntag (11:45/14:50 Uhr) geht es dann in den Verfolgungen um Gold, Silber und Bronze. Alle Rennen sehen Sie live auf SRF zwei.