Der 4. Rang in der Single-Mixed-Staffel von Niklas Hartweg und Amy Baserga war bereits die vierte Top-5-Klassierung der Schweizer Delegation an der Biathlon-WM in Lenzerheide. Nur wenige Sekunden fehlten zum Premierenpodest von Swiss-Ski. Die Nervosität machte der Schweiz einen Strich durch die Rechnung.
Die fehlenden Sekunden sind nicht in der Loipe, sondern am Schiessstand zu finden. Dort konnte am Freitag insbesondere Amy Baserga ihr Potenzial nicht abrufen. 7 Nachlader standen bei der Schwyzerin am Schluss zu Buche. «Ich habe heute so gezittert, ich war so nervös», begründet Baserga ihre Fehler im SRF-Interview nach dem Rennen.
«Schmerzt gerade extrem»
Als sie bei der zweiten Ablösung dank zehn schnellen Treffern ohne Nachlader Hartwegs als Führende übernehmen konnte, beruhigten sich die Nerven zwar ein bisschen: «Das hat mir recht geholfen.» Sie habe ihr eigenes Tempo gehen und ein bisschen herunterfahren können. In einer besseren Schiessleistung äusserte sich dies aber nicht. «Wenn ich sehe, was mit diesen paar Sekunden Rückstand heute drin gelegen wäre, schmerzt das gerade extrem», bilanziert Baserga.
Und doch sieht die 24-Jährige auch Positives: «Ich habe die Stimmung aufgesaugt und hatte so Freude.» Das Schweizer Team habe an der WM einen guten Job gemacht bis jetzt. «Vielleicht schaffen wir es ja am Samstag.» Dann stehen die Staffeln der Frauen und Männer auf dem Programm.
Hartweg: «Kann mir keinen Vorwurf machen»
Weit weniger bedrückt als Baserga erschien Hartweg nach dem Rennen beim Interview. Zwar hatte auch er nach einer makellosen ersten Ablösung bei seinem zweiten Auftritt drei Nachlader zu verzeichnen. Diese führte er aber auf das Risiko zurück: «Ich habe am Schluss gesehen, dass ich rund zehn Sekunden vom Podium entfernt bin.» Daher lautete das Motto «alles oder nichts». Und es ging fast auf.
Deshalb hielt sich auch der Ärger im Vergleich zum Vortag, als er Bronze im Einzel nach einem Fehler zu viel am Schiessstand knapp verpasst hatte, in Grenzen. «Ich kann mir absolut keinen Vorwurf machen», sagt Hartweg über seinen Wettkampf.