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Nach WM-Rang 4 im Sprint «Bittersüsse» Vorfreude auf die Verfolgung bei Häcki-Gross

Mickrige 1,4 Sekunden fehlen Lena Häcki-Gross bei der Heim-WM zur historischen Medaille. Der Stolz überwiegt bei der Obwaldnerin dennoch.

Petrus meinte es nicht gut, als Lena Häcki-Gross beim WM-Sprint vor ihrem ersten Schiessen in die Arena in Lenzerheide einbog. Die Schneeflocken flogen waagrecht, Windböen erschwerten die Voraussetzungen, um alle fünf Scheiben umzulegen. «Früher hätte ich da einfach drauflosgeschossen», sagte die Engelbergerin in der Analyse. «Es war extrem wichtig, dass ich hier die Null bringe, ansonsten wäre ich weit weg gewesen. Auch für die Verfolgung.»

Häcki-Gross nahm sich die Zeit und traf anschliessend fünf Mal ins Schwarze. «Dass ich diese Stärke mittlerweile habe, macht mich extrem stolz.» Auch im Liegendschiessen blieb bei Häcki-Gross keine Scheibe stehen. In der Loipe liess sie noch etwas Zeit liegen, im Ziel fehlten ihr nur 1,4 Sekunden auf die erste Schweizer WM-Medaille der Geschichte.

«Ich gebe nicht auf»

Die Enttäuschung über das verpasste Podest hielt sich bei Häcki-Gross unmittelbar nach der Entscheidung dennoch in Grenzen. Es sei «bittersüss», schliesslich ist sie in dieser Saison bisher noch nie besser klassiert gewesen. Der 9. Rang im Sprint beim Saisonauftakt im finnischen Kontiolahti war bis zur Heim-WM das Höchste der Gefühle gewesen. «Keine Fehler am Schiessstand und eine solide Laufleistung: Es ist das Beste, was ich heute abliefern konnte.»

Der 4. Rang von Häcki-Gross – besser war eine Schweizerin in einem WM-Einzelrennen zuvor noch nie klassiert gewesen – weckt bei ihr Vorfreude auf den weiteren Verlauf der Weltmeisterschaften in Lenzerheide. Denn die 29-Jährige gab sich im Hinblick auf die Verfolgung vom Sonntag angriffslustig: «Ich gebe nicht auf, ich bin eine Kämpferin. Für mein Selbstvertrauen war es extrem gut zu sehen, wie weit nach vorne es reicht.»

Der Coup ist möglich

Am Dienstag folgt das Einzelrennen, bei dem ein Fehlschuss mit einer Strafminute sanktioniert wird, und mit der Leistung vom Freitag dürfte sie auch schon das Ticket für den Massenstart der Top 30 am Schlusstag gelöst haben.

Häcki-Gross hatte im Sommertraining den Formanstieg bewusst verzögert. Der Plan ist aufgegangen. Dies bestätigt die Analyse der Laufleistung vom Freitag. Die Schweizerin ist in der Loipe nahe an den Top Ten dran. Das bedeutet: Sie kann den Coup schaffen, ohne auf garstige Windverhältnisse oder reihenweise Patzer der Konkurrentinnen angewiesen zu sein.

SRF zwei, sportlive, 14.02.2025, 14:10 Uhr ; 

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