Der inzwischen 78-jährige Besseberg wurde vom Bezirksgericht Buskerud in 9 von 10 Anklagepunkten im Zeitraum von 2009 bis 2018 für schuldig befunden. Ihm wurde vorgeworfen, er habe sich (vor allem von russischen) Funktionären unter anderem durch Geld, Luxusuhren, Jagdausflüge und Prostituierte bestechen lassen.
Das Urteil blieb nur knapp unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft (3 Jahren und 7 Monate sowie eine Busse). Das Gericht verzichtete auf eine Busse, ordnete aber an, dass Besseberg Geschenke im Wert von umgerechnet rund 130'000 Franken zurückgeben muss.
Doping vertuscht?
Die Anklagebehörde hatte vermutet, Besseberg, der von 1993 bis 2018 Präsident des Biathlon-Weltverbandes (IBU) war, habe im Gegenzug für die Gefälligkeiten Doping im russischen Team vertuscht und die Vergabe der WM 2021 nach Tjumen in Russland forciert.
Besseberg räumte im Prozess die Annahme von Geschenken ein, wies aber die Vermutung zurück, dass es sich um Korruption gehandelt habe. Er kündigte Berufung an.