- Debora Annen macht bei der 2. Monobob-Konkurrenz in St. Moritz innerhalb von 24 Stunden nochmals einen Schritt nach vorn.
- Die 22-jährige Schwyzerin wird nach Rang 5 am Vortag Vierte, zum erstmaligen Sprung aufs Podest fehlt 1 Zehntelsekunde.
- Auch die Crew von Cédric Follador schnuppert wenig später am Premieren-Vorstoss in die Top 3: Es wird aber auch «nur» Platz 4 mit satten 28 Hundertsteln Rückstand.
- Am Sonntagmorgen wird bekannt, dass der Weltcup im Oberengadin nicht fortgesetzt werden kann. Aufgrund zu warmer Temperaturen können das Frauen-Zweier- und ein weiteres Männer-Vierer-Rennen nicht mehr stattfinden.
Das erste Karriere-Podest im Weltcup war für Debora Annen zum Greifen nah. Nach einer starken Leistung im 1. Lauf rangierte die Einheimische an 4. Stelle – in einem Rennen mit hauchdünnen Abständen an der Spitze fehlte zur Halbzeit eine winzige Hundertstelsekunde aufs virtuelle Treppchen.
In jenem Eiskanal, in dem Annen vor einem Jahr den U23-WM-Titel im Monobob errungen hatte, blieb sie auch bei der Entscheidung nervenstark und setzte sich mit einer Fahrt ohne ersichtliche Fehler an Position 1. Allerdings wurde sie bis zum Schluss von den verbliebenen 3 Athletinnen noch überflügelt, weshalb es in der Endabrechnung Rang 4 wurde. Es fehlten 0,10 Sekunden zum Sprung aufs Podest.
Dieser dürfte in Annens erster kompletten Weltcup-Saison bloss noch eine Frage der Zeit sein. So bestätigte das Swiss-Sliding-Nachwuchstalent seinen Eindruck vom Vortag, als Rang 5 mit 3 Hundertstel Differenz auf die Top 3 resultiert hatte.
Ganz zuvorderst hatte Elana Meyers Taylor, die Siegerin des Vortages, wiederum alles im Griff. Die US-Amerikanerin, mit 40 Jahren die älteste Fahrerin im Feld, reüssierte mit der Reserve von 0,14 Sekunden und mehr. Flankiert auf dem Podest wurde sie von Landsfrau Kaysha Love und der Deutschen Laura Nolte.
Hasler stieg nach halbem Pensum aus
Melanie Hasler erlebt bislang im Engadin einen Heimauftritt zum Vergessen, was primär ihren Rückenschmerzen geschuldet ist. Nach Rang 8 am Vortag machte sie bei der Reprise mit Zwischenrang 14 zunächst wieder einen Rückschritt. Aufgrund ihrer körperlichen Verfassung verzichtete die Aargauerin dann sogar auf die Fortsetzung des Rennens.
Follador auf der Heimbahn mit Ausrufezeichen
Die Schweizer Männer zeigten in der 1. von 2 Vierer-Konkurrenzen eine geschlossene Mannschaftsleistung und brachten 3 Schlitten in die Top 8. Wiederum blieb ihnen das Pech der 4. Ränge treu: So belegte auch das Team von Steuermann Cédric Follador den undankbaren Platz direkt hinter dem Podest – wie am Morgen schon Annen und vor 2 Wochen ebenfalls in St. Moritz Michael Vogt im Vierer.
Der Oberengadiner brauchte in seinem Territorium den Top 3 aber nicht wirklich nachzutrauern, immerhin wurde er am Ende von dem drittklassierten Johannes Lochner deutlich um 0,28 Sekunden distanziert. Follador durfte sich aber auch so über sein bestes Ergebnis überhaupt freuen, war er davor doch noch nie über Position 6 hinausgekommen. Die Schlitten mit Timo Rohner (7.) bzw. Michael Vogt (8.) an den Lenkseilen rundeten aus Sicht der Einheimischen das solide Abschneiden ab.
Brad Hall sorgte dafür, dass der Sieg nach Grossbritannien ging. Er fuhr als Erster nach dem 1. Lauf seinen Vorsprung runter und hielt Francesco Friedrich (GER) um 0,21 Sekunden in Schach.