- Bei der WM-Hauptprobe im Bob kann der Vierer mit Simon Friedli an den Lenkseilen in Altenberg mit Rang 3 vollends überzeugen.
- Ganz an der Spitze teilen sich Deutschland (Francesco Friedrich) und Lettland (Emils Cipulis) den Sieg.
- Im Frauen-Zweier sind Laura Nolte/Deborah Levi unschlagbar und stellen sogar einen Bahnrekord auf.
- Der Aargauer Pilotin Melanie Hasler machen die schwierigen Umstände weiter zu schaffen, Rang 6 in einem von Ausfällen geprägten Feld ist das Spiegelbild dafür.
Nach einer äusserst schwierigen Woche – aufgrund des schlimmen Trainingssturzes von Michael Vogt und Co. im Vierer – verabschiedet sich Swiss Sliding mit einem gleichermassen überragenden wie unerwarteten Resultat aus Altenberg. War am Vortag im Zweier noch Pilot Cédric Follador als Vierter in die Bresche gesprungen, konnte die Mannschaft von Simon Friedli dieses Ergebnis sogar noch toppen. Es ist dies der erste Schweizer Podestplatz im Vierer im laufenden Winter und das Karriere-Bestresultat für Friedli.
Das Team mit der Bezeichnung Schweiz II machte in der Endabrechnung noch einen Platz gut und überholte die Halbzeit-Dritten mit Pilot Adam Ammour (GER). Die Differenz von 8 Hundertsteln sprach für die Schweizer. Somit zeigt die Formkurve rechtzeitig vor der WM nach oben, beim Rennen davor in Lillehammer hatte Rang 4 resultiert. Folladors Crew bestätigte ebenso die erfreuliche Form mit Position 7 (+ 1,23 Sekunden auf die Siegerzeit).
Diese geht ex aequo auf das Konto der Deutschen rund um Pilot Francesco Friedrich und der Letten mit Emils Cipulis, sie beide nahmen Friedli und Co. 0,53 Sekunden ab. Wie schon bei den Frauen am Morgen hatte die Bahn ihre Tücken und forderte weitere Sturzopfer, was immer wieder zu langen Wartezeiten führte.
Hasler kann Plätze gutmachen
Melanie Hasler bleibt unmittelbar vor den Weltmeisterschaften in Winterberg sportlich unter Wert geschlagen. 24 Stunden nach Rang 13 im Monobob wurde es zusammen mit Mara Morell im Zweier immerhin ein 6. Schlussrang unter nur 10 klassierten Schlitten. Zwei weitere Teams nahmen sich mit Stürzen selbst aus dem Rennen, was zu mehreren Unterbrüchen führte.
Allerdings ist das sportliche Abschneiden für die Aargauer Pilotin, der Vierten im Weltcup-Klassement, aktuell sekundär. Haslers Lebenspartner Vogt erholt sich zu Hause von einer heftigen Hirnerschütterung, entsprechend ist die Verunsicherung nicht wegzudiskutieren.
Im 1. Lauf im deutschen Erzgebirge hatten die beiden Schweizerinnen das Handicap der ungünstigen Startnummer 11 nicht wettmachen können und sich mit 1,55 Sekunden Rückstand nur auf Zwischenrang 9 eingereiht. Obschon auch die 2. Fahrt nicht fehlerfrei blieb, verbesserten sie sich primär dank der Ausfälle um 3 Ränge.
Nolte in neuen Sphären
Eine WM-Generalprobe nach Mass lieferte Weltcup-Leaderin Laura Nolte ab. Bei der Rückkehr ihrer Anschieberin Deborah Levi doppelte die Deutsche nach dem Monobob-Triumph vom Samstag am gleichen Schauplatz nach und stellte in Durchgang 1 mit 0,14 Sekunden Reserve sogar Bahnrekord auf. Am Ende holten die beiden einen Vorsprung von 0,64 Sekunden und mehr heraus. Die weiteren Podestplätze eroberten die Teamkolleginnen Kim Kalicki/Anabel Galander sowie die Rumäninnen Andreea Grecu/Teodora Andreea Vlad.
Gänzlich andere Gefühle herrschten bei Elana Meyers Taylor/Lolo Jones vor. Das US-Tandem stürzte schon am Morgen bei voller Fahrt und rutschte kopfüber den Eiskanal hinunter. Obschon die beiden beim Zwischenfall mit einem Schrecken davongekommen sind, traten sie am Mittag nicht mehr zur Reprise an.
Es folgt die WM – und danach noch Übersee
Für den Bob-Tross ist nun Dislozieren angesagt ins rund 400 km entfernte deutsche Winterberg, wo während der kommenden zwei Wochen die Weltmeisterschaften anstehen (alle Rennen live bei SRF zu sehen). Im Anschluss wird die Saison vom 21. bis 23. März mit dem Weltcup-Finale in Lake Placid beendet.