Über die 11 Spiele des gesamten EM-Turniers gesehen waren Carole Howald, Selina Witschonke, Silvana Tirinzoni und Alina Pätz vom CC Aarau mit Abstand das beste der 10 Teams. Alle Zahlen und Statistiken sprechen deutlich dafür. Das Quartett offenbart kaum Schwächen und wies eine überragende Team-Statistik von über 88 Prozent an gelungenen Steinen auf.
Dieser Titel ist hoch einzuschätzen.
«Ich kennen unser Potenzial. Aber dass wir dieses immer in den wichtigsten Situationen abrufen können, beeindruckt mich immer wieder», sagte Skip Tirinzoni nach dem Triumph und fügte an: «Dieser Titel ist hoch einzuschätzen.»
Pätz, die den Sieg mit einem brillanten letzten Stein sichergestellt hatte, meinte: «Wir haben lange darauf gewartet. Der Titel war auf unserer ‹Bucket List›. Es jetzt geschafft zu haben, ist ein super Gefühl.»
Zum Glück kein Déjà-vu von 2018
2018 in Tallinn stiegen Tirinzoni und Pätz – damals noch mit Melanie Barbezat und Esther Neuenschwander im Frontend – ebenfalls mit 10:0 Siegen in den EM-Final. Sie mussten sich aber von den Schwedinnen um Skip Anna Hasselborg 4:5 bezwingen lassen.
Längste Siegesserie
Diesmal haben sie mit 11:0 Siegen den eigenen Rekord gebrochen und mithin die längste je von einem Schweizer Frauenteam an Europameisterschaften aufgestellte Siegesserie etabliert. Die Schweizerinnen sind überdies das erste Team seit Anette Norbergs Schwedinnen vor 18 Jahren, das ohne Niederlage Europameister wurde.
An den Weltmeisterschaften haben verschiedene Schweizer Frauenteams seit 2012 acht von elf Titeln akquiriert. An Europameisterschaften sind sie nunmehr erstmals seit neun Jahren erfolgreich gewesen. Die Flimserinnen um Skip Binia Feltscher hatten 2014 in Champéry triumphiert.