Nach Lukas Britschgi bei den Männern gibt es für die Schweiz an der Eiskunstlauf-EM im finnischen Espoo eine weitere Bronzemedaille. Kimmy Repond wuchs in der Kür vom Samstag über sich hinaus.
Für das Nachwuchstalent fühlt sich die überraschende Ausbeute noch etwas surreal an. Sie habe immer schon davon geträumt, irgendwann einmal in ihrer Karriere eine Medaille gewinnen zu wollen. «Aber jetzt geht der Traum schon bei meiner ersten Europameisterschaft in Erfüllung», sagte sie überglücklich.
123,08 Punkte hätte die 16-Jährige gebraucht, um ihren 3. Platz aus dem Kurzprogramm zu verteidigen. Doch sie legte zu «Exogenesis Symphony» von Muse eine fehlerlose Leistung hin und erzielte mit 128,68 Zählern das mit Abstand beste Ergebnis ihrer Karriere. Auf die Silbermedaille der Belgierin Loena Hendrickx fehlte der Baslerin letztlich nur knapp ein Punkt. Hendrickx hatte nach dem Kurzprogramm noch 4 Punkte Vorsprung gehabt.
Auf Sarah Meiers Spuren
Repond gelang damit bei ihrer EM-Premiere auf Profiniveau Erstaunliches: Sie ist die erste Schweizer Medaillengewinnerin an kontinentalen Titelkämpfen seit Sarah Meiers (heute Sarah van Berkel) Goldlauf 2011. In erster Linie empfindet sie Stolz und Freude über ihr Abschneiden. Die Nervosität hingegen habe sie vor allem im Unterbewusstsein gespürt. So etwa konnte sie nach der tollen Ausgangslage nicht sehr gut schlafen.
Die Abwesenheit der russischen Athletinnen aufgrund des Ukraine-Krieges (vor einem Jahr waren an der EM in Tallinn drei Russinnen auf dem Podest gestanden) vermochte Repond mit ihrem Exploit voll auszunutzen.
Der Titel ging wie erwartet an Anastasia Gubanowa aus Georgien, die ihre Führung in der Kür souverän verteidigte. Ihr Vorsprung betrug am Schluss sechseinhalb Zähler.
Livia Kaiser konnte nicht an ihre Leistung aus dem Kurzprogramm anknüpfen. Die 18-jährige Thurgauerin büsste nach einer unglücklichen Kür 9 Ränge ein. Sie fiel vom 9. auf den 18. Platz zurück.