- Lukas Britschgi holt an der Eiskunstlauf-EM in Tallinn (EST) die Goldmedaille.
- Der Schaffhauser hatte nach dem Kurzprogramm am Donnerstag nur Zwischenrang 8 belegt.
- Der 26-Jährige ist erst der zweite Schweizer Europameister nach Hans Gerschwiler.
Lukas Britschgi hat an der Eiskunstlauf-EM in Tallinn den grössten Erfolg seiner Karriere feiern dürfen. Der Schaffhauser zeigte eine sensationelle Kür, die mit 184,19 Punkten belohnt wurde. Für den 26-Jährigen ist dies ein neuer Bestwert (bisher 180,68), dank welchem er im Klassement Rang um Rang gut machte.
Dass es am Schluss ganz nach vorne reichen wird, hing auch mit den Patzern der Konkurrenz zusammen. Nachdem Britschgi Silber bereits nicht mehr zu nehmen war, patzte mit Adam Siao Him Fa auch der Europameister der letzten beiden Jahre. Der Franzose stürzte gleich mehrfach und fiel noch auf den 3. Platz zurück. Silber ging an den Italiener Nikolaj Memola, den Britschgi um 4,48 Zähler distanzierte.
Nur Achter nach dem Kurzprogramm
Britschgi krönte sich mit der Gesamtpunktzahl von 267,09 Punkten zum Europameister. Damit verpasste er seine persönliche Bestleistung von 274,09, die er im Vorjahr an der WM in Montreal erreicht hatte. Das Kurzprogramm am Donnerstag war nicht ganz nach dem Gusto des Schweizers gelaufen. Nach der 1. Tranche hatte er nur Rang 8 belegt. Nun gelang ihm nicht nur eine Steigerung, sondern der ganz grosse Wurf.
Vor Britschgi hatte mit Hans Gerschwiler erst ein Schweizer den EM-Titel gewonnen. Dies war im Jahr 1947. Selbst der zweifache Weltmeister Stéphane Lambiel schaffte es nicht, das oberste EM-Podest zu besteigen. Er gewann dreimal die Silbermedaille.
Das Knie macht wieder mit
Die Leistung von Britschgi ist umso höher einzustufen, weil er schon lange mit Knieproblemen kämpft – die Patellasehne ist seit mehr als einem Jahr gereizt. Momentan halten sich die Schmerzen in Grenzen, weshalb Britschgi im Januar erstmals seit einem Jahr wieder voll trainieren konnte. Zuvor hatte er etwa 60 Prozent des normalen Umfangs absolvieren können.