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Europameister Britschgi Ohne Druck zum historischen Erfolg

Lukas Britschgi krönte sich als erst 2. Schweizer zum Eiskunstlauf-Europameister. Der 26-Jährige konnte es kaum fassen.

Nach dem Wettkampf und dem Gewinn der EM-Goldemedaille war Lukas Britschgi einfach nur überwältigt. Wie historisch seine Leistung für das Schweizer Eiskunstlaufen ist, wusste der 26-Jährige nicht einmal. Erst als zweiter Schweizer nach Hans Gerschwiler im Jahr 1947 wurde er Europameister.

Britschgi, der von sich selber sagt, dass er kein Talent ist, lief eine nahezu fehlerfreie Kür. Zu Beginn seines Programms zeigte er zwei saubere Vierfach-Toeloops, den ersten kombinierte er mit einem Zweifach-Toeloop. Auch die zwei Dreifach-Axel waren einwandfrei. Einzig beim letzten Sprung, dem Dreifach-Flip, zeigte er eine kleine Unsicherheit.

Das auf so einer Bühne zu zeigen, ist natürlich das Schönste.
Autor: Lukas Britschgi

«Ich habe sauber angefangen und konnte den Flow mitnehmen. Irgendwann habe ich realisiert, dass es wirklich sehr gut läuft», erklärte Britschgi zufrieden. «Dann war die Euphorie da und ich wusste, dass ich alles gemacht habe, was ich kann. Das auf so einer Bühne zu zeigen, ist natürlich das Schönste.»

Nach einem nicht idealen Kurzprogramm hatte Britschgi nur auf Rang 8 gelegen. Bis er nach seiner nahezu perfekten Kür wusste, dass es nach ganz vorne reichen wird, musste er sich noch gedulden. «Ich wusste, dass jeder, der nach mir kommt, das Potenzial hat, besser zu sein als ich. Es war eine lange Zeit auf dem Sofa.» Aber keiner der nach ihm folgenden Läufer vermochte ihn abzufangen. Die grosse Aufholjagd des Schweizers wurde mit Gold gekrönt.

In Kür nichts mehr zu verlieren

Trotz einer nicht optimalen Vorbereitung – Britschgi plagen seit einem Jahr Knieprobleme – war er mit einem guten Gefühl an die EM gereist. Er sagte vor den Titelkämpfen in Estland aber auch: «Ich erwarte keine Medaille.»

Die Voraussetzungen nahmen mental etwas Druck vom ihm, und nach dem 8. Rang nach dem Kurzprogramm hatte er erst recht nichts mehr zu verlieren. «Die einzige Möglichkeit war, anzugreifen und jeden Sprung sauber zu machen», so Britschgi, der in Oberstdorf unter Erfolgscoach Michael Huth trainiert. «Ich bin stolz auf mich, das Team und alle, die mich unterstützt haben.»

SRF zwei, sportlive, 01.02.2025, 17:55 Uhr ; 

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